Ein Urteil gegen fünf Männer im Zusammenhang mit einer Sexualstraftat hat in Spanien Protest ausgelöst. Die Männer waren wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung angeklagt. Weil ihr 14-jähriges Opfer zur Tatzeit nach Alkohl- und Drogenkonsum bewusstlos war, hätten sich die Männer jedoch nur des geringeren Verbrechens des sexuellen Missbrauchs schuldig gemacht, urteilte ein Gericht in Barcelona am Donnerstag. Das Strafmaß der Männer beträgt demnach zehn bis zwölf Jahre.
Barcelonas Bürgermeisterin Ada Colau, weitere Politiker und feministische Gruppen kritisierten das Urteil. In Spanien erfolgt eine Verurteilung wegen Vergewaltigung nur, wenn die Täter Gewalt gegen ihr Opfer anwenden oder es einschüchtern.
Bereits 2017 hatte ein ähnliches Urteil für Protest gesorgt. Fünf Männer waren zunächst vom Vorwurf der Vergewaltigung einer Frau freigesprochen worden und ebenfalls nur wegen Missbrauchs bestraft worden. In diesem Fall kippte jedoch das Oberste Gericht die Entscheidung und verurteilte die Männer wegen Vergewaltigung.