Banken:Kriminelle sprengen in Sachsen-Anhalt zwölf Geldautomaten

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Trümmer liegen vor der Bankfiliale und dem Geschäft daneben, nachdem Unbekannte den Geldautomaten gesprengt haben. (Foto: Cevin Dettlaff/dpa)

Mit brachialer Gewalt gehen die Täter vor, wenn es ums Geld geht. Geldautomaten sind weiterhin im Fokus von Kriminellen. Aber auch andere Automaten sind Ziel von Sprengungen.

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Magdeburg (dpa/sa) - Geld-, Fahrkarten- und Zigarettenautomaten sind auch 2023 Angriffsziel von Kriminellen in Sachsen-Anhalt gewesen. Bis zum 20. Dezember wurden laut Landeskriminalamt (LKA) zwölf Geldautomaten gesprengt. Die Täter erbeuteten dabei in sechs Fällen Bargeld, wie aus der Statistik des LKA hervorgeht. Zu den Schadenssummen in diesem Jahr sowie der Aufklärungsquote machte das LKA keine Angaben. Im Vorjahr gab es 9 gesprengte Geldautomaten, 2021 waren es 13.

Erst am 19. Dezember jagten Kriminelle einen Geldautomaten in Wernigerode in die Luft. Die Täter kamen laut Polizei jedoch nicht an die Geldkassetten und flüchteten ohne Beute. Der Sachschaden wurde auf einen mittleren fünfstelligen Betrag geschätzt.

In Zerbst (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) stahlen Täter im September nach einer Sprengung eine Geldkassette. Am Gebäude der Bankfiliale entstand erheblicher Sachschaden - das ist in vielen Fällen so. In den Jahren 2020 bis 2022 entstand dadurch landesweit ein Gesamtschaden von 4,5 Millionen Euro.

Nach der Sprengung von zwei Geldautomaten in einem Einkaufszentrum im Süden Magdeburgs im Juli hatte Sachsen-Anhalts Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) Banken und Automatenhersteller zu verbesserten Sicherheitsmaßnahmen aufgefordert. Unter anderem können Einfärbe- oder Klebesysteme genutzt werden, die bei Detonationen die Geldscheine verkleben oder mit Farbe beschmutzen.

Die Zahl der gesprengten Fahrkartenautomaten lag den LKA-Angaben zufolge bis zum 20. Dezember bei 21. Im Vorjahr hatte es 30 derartige Angriffe gegeben und damit mehr als in den vorangegangenen drei Jahren. 2019 bis 2021 wurden zwischen 19 und 22 Sprengungen von Fahrkartenautomaten erfasst.

Noch häufiger als Fahrkarten- und Geldautomaten werden in Sachsen-Anhalt Zigarettenautomaten angegriffen. Nach 111 Sprengungen im Jahr 2019 und 142 im Jahr 2020 gingen die Zahlen aber deutlich zurück auf 86 im Jahr 2021 und 71 im vergangenen Jahr.

Für 2023 erfasste das LKA bis zum 20. Dezember 68 Sprengungen von Zigarettenautomaten. Aus Berichten der Polizeireviere ging hervor, dass an den Weihnachtsfeiertagen diverse weitere Angriffe hinzukamen.

© dpa-infocom, dpa:231230-99-444088/2

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