Mit einem Großaufgebot hat die Bremer Polizei am Samstagabend größere Auseinandersetzungen zwischen verfeindeten Rockergruppen verhindert.
Im Stadtgebiet seien insgesamt 61 Mitglieder des Klubs MC Mongols festgenommen worden, sagte ein Sprecher der Polizei am Sonntag. Sie sollten im Laufe des Abends wieder entlassen werden. Festnahmen von Hells-Angels-Mitgliedern hat es entgegen ersten Berichten nach Angaben des Sprechers nicht gegeben. Vier Menschen wurden verletzt, darunter ein Polizist durch einen Biss seines Hundes.
Mehrere hundert Beamte, die auch von Kollegen aus anderen Bundesländern unterstützt wurden, waren bis 2:00 Uhr nachts im Einsatz. Anlass war eine geplante Eröffnungsfeier für ein Klubhaus der Mongols in der Innenstadt, die bereits am Freitag vom Stadtamt verboten worden war. Die Hells Angels hatten im Musicaltheater in der Innenstadt eine Tattoo-Convention.
Polizeikräfte seien den ganzen Tag vor Ort gewesen und hätten die Lage beobachtet. Es habe eine konkrete Gefahr vorgelegen, "da musste gehandelt werden", sagte Bremens Polizeipräsident Holger Münch. Es sei eindeutig gewesen, dass sich Mitglieder der Mongols auf Auseinandersetzungen vorbereiteten. In Autos seien Baseballschläger, Schlagring und kleinere Messer sichergestellt worden.
Nach Angaben der Polizei stammen von den 61 festgenommenen Mongols-Mitgliedern 33 aus Bremen, die anderen kommen aus anderen Bundesländern und den Niederlanden. Sie seien zwischen 18 und 56 Jahre alt. "41 sind polizeilich bekannt mit bis zu 144 Straftaten pro Person", berichtete Münch.
Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) will nach dem Vorfall die in Teilen der Innenstadt geltende Waffenverbotszone ausweiten, um alle Vereinsheime der Motorradklubs mit einzubeziehen. Möglichkeiten von Vereinsverboten seien noch in der Prüfung, sagte Mäurer.