DLRG:Zahl der Badetoten in Deutschland gesunken

Mitglieder der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft DLRG überwachen den Badeplatz an der Rurtalsperre bei Rurberg in Nordrhein-Westfalen. (Foto: dpa)
  • Bis 20. Juli sind bundesweit 250 Menschen beim Baden ertrunken - 29 weniger als im Vorjahreszeitraum.
  • Das teilte die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) mit. Besonders gefährlich ist es demnach an ungesicherten Badestellen.
  • Die DLRG kritisiert die schlechteren Schwimmfähigkeiten bei Kindern.

In den ersten sieben Monaten des Jahres 2019 sind bundesweit weniger Menschen beim Baden ertrunken als noch vor einem Jahr. Das teilte die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) mit. Insgesamt starben der Statistik zufolge 250 Menschen - 29 weniger als im gleichen Zeitraum des Jahres 2018.

Die Zahl gilt allerdings als stark wetterabhängig: "Im Gegensatz zum Vorjahr waren der Frühling und der erste Sommermonat in diesem Jahr bislang doch eher verhalten und das spiegelt sich in den erfassten Zahlen wider", sagt DLGR-Sprecher Achim Wiese. Entgegen dem bundesweiten Trend stieg die Zahl der Ertrunkenen in Bayern mit 65 Fällen (+20) und Nordrhein-Westfalen mit 40 (+3).

Am gefährlichsten ist es immer noch im Binnenland an Seen, Flüssen und Kanälen. Diese Gewässer werden nicht von Rettungsschwimmern bewacht, weshalb hier viele Menschen ertrinken würden, sagte Wiese. "Ein simples Badeverbotsschild reicht eben nicht aus, um Menschen vorm Sprung ins unbewachte und vor allem unbekannte Gewässer abzuhalten." In Schwimmbädern starben dagegen nur sechs Badegäste, in Nord- und Ostsee sieben Personen.

Als Risikogruppe gelten Männer. Im Geschlechtervergleich liegt der Anteil der ertrunkenen Frauen bei unter 19 Prozent. Die DLRG kritisiert zudem die schlechten Schwimmfähigkeiten bei Kindern. Nur knapp mehr als 40 Prozent der Kinder könnten nach der Grundschule schwimmen. In den 1990er-Jahren seien es noch nahezu 90 Prozent gewesen.

© SZ.de/dpa/swi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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