Bad Saarow:Mysteriöse Anschläge auf Unternehmerfamilie

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Nach dem vereitelten Angriff auf eine Berliner Unternehmertochter fahndet die Polizei weiter nach dem flüchtigen Täter - und rätselt über die Hintergründe. Ein Leibwächter der Familie schwebt noch immer in Lebensgefahr.

Die Mordanschläge auf die Berliner Unternehmerfamilie Pepper im Kurort Bad Saarow bleiben rätselhaft. "Es gibt noch keine heiße Spur", sagte ein Polizeisprecher im Oder-Spree-Kreis. Es gebe zwar Hinweise, denen man nun nachgehe, mit einer raschen Aufklärung rechnen die Ermittler aber nicht.

Nach Schüssen auf eine Berliner Unternehmertochter steht die Familie unter Polizeischutz - 20 Beamte fahnden nach dem flüchtigen Täter. (Foto: dpa)

Ein Bodyguard der Familie liegt weiterhin auf der Intensivstation des örtlichen Krankenhauses. Ein maskierter Unbekannter hatte den 31-Jährigen am Sonntagmorgen auf dem Villen-Anwesen des Immobilienunternehmers Christian Pepper niedergeschossen. Der Bodyguard stellte sich schützend vor die Tochter der Familie - die 23-Jährige blieb unverletzt. Der Täter war bei dem Angriff mit einem Militärtarnanzug und schwarzen Schnürstiefeln bekleidet. Er trug zudem einen Militärhelm mit Netz vor dem Gesicht.

Die Fahnder gehen davon aus, dass die Tat im Zusammenhang mit einem Angriff auf die Frau des Unternehmers am 22. August steht. Die 58-Jährige war dabei von einem Maskierten mit einem Knüppel niedergeschlagen und schwer verletzt worden. Daraufhin hatte die Familie den Wachmann engagiert.

Die Mordkommission in Frankfurt an der Oder wurde aufgestockt, inzwischen suchen dort 20 Beamte nach dem Täter. Auch die Familie rätselt über das Motiv des Täters. "Ich habe absolut keine Ahnung, wer hinter diesen Anschlägen stecken könnte", sagte Christian Pepper dem Berliner Kurier. Die Familie steht unter Polizeischutz.

Peppers 2003 verstorbener Vater Karl Heinz ließ in den 1960er Jahren das berühmte Europa-Center in West-Berlin errichten. Täglich besuchen bis zu 40.000 Menschen den 103 Meter hohen Komplex aus Glas und Aluminium. Der Familie Pepper sollen zahlreiche Grundstücke im Kurort Bad Saarow am Scharmützelsee gehören, die nach der Wende rückübereignet wurden.

© sueddeutsche.de/dpa/leja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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