Australien:Glücksspieler räumt im "Ocean's Eleven"-Stil Millionen ab

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Es ist der größte Coup in der Geschichte der Spielbank: Ein Betrüger hat das Kasino von Melbourne um 25 Millionen Euro gebracht, indem er gemeinsam mit einem Komplizen das Video-System knackte.

Jeder Würfelwurf, jedes Blatt, jeder einarmiger Bandit wird in modernen Kasinos videoüberwacht. Betrüger, die sich diese Technologie zunutze machen: Das gab es bislang höchstens in Gangster-Filmen wie "Ocean's Eleven". Bis jetzt. In Australien sollen ein Spieler und sein Komplize auf diese Weise etwa 25 Millionen Euro ergaunert haben.

Wie die örtliche Tageszeitung Herald Sun berichtete, handelt es sich bei dem Betrüger, der den größten Coup in der Geschichte des Crown-Kasinos von Melbourne verübte, um einen "Wal" - einen Spieler, der große Summen gewinnt und verliert. Sein Komplize hackte sich demnach in das Video-Überwachungssystem und gab dem Spieler am Kartentisch Signale. 32 Millionen australische Dollar soll der Mann, der aus dem Ausland nach Australien gekommen sein soll, so in nur acht Runden erschummelt haben.

Als der Betrug vor einigen Wochen aufflog, sei der Mann mitten in der Nacht aus der Suite im angrenzenden Luxushotel geworfen worden, wo er mit seiner Familie abgestiegen war. In den luxuriösen Räumlichkeiten im Crown Towers kann man ab 1560 Euro übernachten. Dem Mann wurde die Spielerlaubnis entzogen. Die Zeitung berichtet weiter, dass der Spieler bereits in sein Heimatland zurückgekehrt sein soll.

Wer sein Komplize war, ist noch nicht bekannt. Ein Mitarbeiter des Kasinos soll ebenfalls in den Millionen-Betrug verwickelt sein. Ob es sich dabei um den VIP-Betreuer handelt, der auf den Spieler achten sollte und anschließend gefeuert wurde, ist aber unklar. Das Crown-Kasino zeigte sich der Herald Sun zufolge optimistisch, einen Großteil des Geldes zurückzubekommen. Anzeige wurde jedoch bislang nicht erstattet.

In dem Kinofilm "Ocean's Eleven" von Steven Soderbergh rekrutieren George Clooney und Brad Pitt unter anderem einen Sicherheitsexperten, um Casinos in Las Vegas auszurauben.

© Süddeutsche.de/AFP/leja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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