Mit diesen Reaktionen hat die Polizei im kalifornischen Stockton wohl nicht gerechnet: Bei einer Razzia gingen den Beamten vier Männer ins Netz - wie in den USA üblich, wurden daraufhin Fotos der Verdächtigen online gestellt. Drei der Festgenommenen erregten keine besondere Aufmerksamkeit. Der vierte dafür umso mehr.
Am Mittwochabend veröffentlichte die Polizei das Bild auf ihrer Facebook-Seite. Am Freitagmorgen hatten sich darunter bereits 40 000 Likes und mehr als 12 000 Kommentare angesammelt. In Letzteren ist meist von den Augen, den Lippen, dem markanten Kinn des abgebildeten 30-Jährigen die Rede.
Außerdem diskutieren die hauptsächlich weiblichen Kommentierenden, ob sie es gut fänden, von einem Mann dieses Kalibers gekidnappt zu werden - und ob seine Festnahme für eine Liebesbeziehung hinderlich sei.
Für den Festgenommenen könnte sich das Polizeifoto zu einem wahren Karrieresprungbrett entwickeln. In sozialen Netzwerken wird er bereits als künftiges Topmodel gehandelt. Auch Anfragen von Filmproduzenten sollen schon bei der Polizeistation eingegangen sein.
Fragt sich, ob er dafür seine mutmaßliche kriminelle Karriere ruhen lassen würde. Der Mann wurde wegen unerlaubten Waffenbesitzes, Tragens einer Waffe in der Öffentlichkeit und "krimineller Aktivität in einer Straßengang" festgenommen. Zumindest die Chancen, dass er bald frei kommt, dürften durch seinen Internetauftritt gestiegen sein. Vielleicht findet sich unter den zahlreichen Fans ja jemand, der die Kaution von 900 000 Dollar übernimmt.