Astronomie:Sternenhimmel Oktober

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Beim nächtlichen Blick zum Himmel fallen besonders die Sterne des Herbstvierecks auf. Sie markieren den Brustkorb von Pegasus.

Von Helmut Hornung

Highlight: Hoch im Süden leuchten jetzt die Sterne des Herbstvierecks. Sie markieren den Brustkorb von Pegasus, dem geflügelten Pferd der griechischen Mythologie. Entsprungen ist es dem Körper der Medusa. Sie war von Poseidon im Tempel der Athene verführt worden, was die Göttin fürchterlich rächt. Sie verwandelt Medusa in ein wahres Monster: Schlangen züngeln aus ihrem Kopf, und wer sie anblickt, wird zu Stein. So lebt Medusa viele Jahre an den Hängen des Atlas. Eines Tages kommt Perseus in die Gegend. Er ist von seinem König beauftragt worden, ihm das Haupt der Medusa zu bringen. Perseus nähert sich der Medusa mit dem Rücken, im Schild ihr Spiegelbild. Dann tötet er sie mit einem Schwerthieb. Aus dem Rumpf erhebt sich Pegasus und fliegt zum Helikongebirge. Dort tritt das Pferd mit den Hufen ins Gestein, worauf die Quelle Hippokrene entspringt, die den Dichtern Inspiration verleiht. Später bringt der Königssohn Bellerophon, auf Pegasus reitend, die Feuer speiende Chimaira zur Strecke. Pegasus fliegt zum Olymp und muss dort den Keulenwagen von Zeus ziehen. Zum Dank versetzt er das wundersame Tier ans Firmament.

Sterne und Sternbilder: Im Südwesten leuchten noch die hellen Sterne des Sommerdreiecks Atair (Adler), Deneb (Schwan) und Wega (Leier). Über dem Südhorizont funkelt einsam Fomalhaut im Südlichen Fisch. Westlich schimmern die Konturen von Steinbock und Schütze. Hoch über unseren Köpfen schließt sich an den Pegasus die Sternenkette der Andromeda an. Tief im Nordwesten rollt der Große Wagen im Rückwärtsgang dahin; die etwa fünffache Verlängerung der beiden hinteren Kastensterne führt zum Polarstern an der Deichselspitze des Kleinen Wagens. Hoch im Nordosten steht die Kassiopeia. Über dem Nordosthorizont leuchtet Kapella im Fuhrmann, das Pendant tief im Nordwesten ist der helle Arktur im Bootes.

Planeten, Mond, Meteore: Merkur und Venus bleiben unbeobachtbar. Mars im Steinbock glänzt noch am nächtlichen Himmel, geht aber schließlich um Mitternacht unter. Jupiter in der Waage verschwindet dann Ende Oktober vom Firmament, Saturn im Schützen leuchtet nach Einbruch der Dunkelheit tief im Südwesten. Der Mond steht am 2. Oktober im Letzten Viertel, am 9. ist Neumond, am 16. Erstes Viertel, am 24. Vollmond und am 31. Oktober erneut Letztes Viertel. Am 21. Oktober erreichen die Orioniden ihr Maximum, an die 20 Sternschnuppen können stündlich aufblitzen. Am 28. Oktober endet dann die Sommerzeit, die Uhren müssen um eine Stunde zurückgestellt werden.

© SZ vom 04.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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