Artenschutz:Hello again!

Der Riesenpanda ist ein durch und durch sympathisches Tier. In den Kinderzimmern ist er in Plüsch millionenfach vertreten, doch in der freien Wildbahn stand es lange nicht gut um ihn. Jetzt aber gibt es erfreuliche Nachrichten.

Von Nadeschda Scharfenberg

Warum eigentlich ist ausgerechnet der Panda das Symbol für den Artenschutz und nicht etwa die Rostkehl-Kampfwachtel? Das rundliche Vögelchen ist vom Aussterben bedroht, trotzdem haben nur Spezialisten je von ihm gehört. Den Riesenpanda kennt hingegen jeder, er ist zur Ikone geworden, spätestens seit die Umweltorganisation WWF ihn 1961 zum Wappentier erwählt hat. Pandas gehen immer, in den Zoos bilden sich Menschentrauben vor ihren Gehegen, eine Plüschpanda-Armada bevölkert die Kinderzimmer, und Videos mit den schwarz-weißen Bären sind Klick-Garanten auf Youtube. Das niesende Panda-Baby, oooh, aaah, der Panda auf dem Schaukelpferd, süüüß. Wahrscheinlich fühlen wir Menschen uns dem Panda so nahe, weil seine Augenringe uns an uns selbst beim morgendlichen Blick in den Spiegel erinnern. Und ein Raubtier, das sich fast ausschließlich vegetarisch ernährt und bis zu 16 Stunden am Tag Bambus mümmelt, muss einem einfach sympathisch sein. Weniger sympathisch ist, dass er die unverdaulichen Bestandteile zwölfmal am Tag wieder ausscheidet, aber Schwamm drüber. Vom Riesenpanda gibt es gute Nachrichten: Er ist runter von der Liste der vom Aussterben bedrohten Tiere und gilt nur mehr als gefährdete Art. Im Süden Chinas leben wieder 1864 Pandas, 268 mehr als vor zehn Jahren. Schlecht steht es dagegen um den Östlichen Gorilla, er ist neu auf der Roten Liste. Vielleicht wird's ja Zeit für ein neues WWF-Wappentier.

© SZ vom 06.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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