Ahrtal:Knochen von Flutopfer gefunden

Bei Sinzig mündet die Ahr in den Rhein. In dieser Gegend wurden die Skelettteile gefunden. (Foto: Friedrich Bungert)

Mehr als zwei Jahre nach dem Hochwasser finden Helfer beim Müllsammeln Skelettteile am Ufer der Ahr. Ein DNA-Abgleich ergibt: Die Knochen gehören zu einem von noch zwei vermissten Menschen.

Nach der Flut im Ahrtal im Juli 2021 wurden noch immer zwei Menschen vermisst. Einer der beiden war bereits im Juli 2023 für tot erklärt worden, er konnte jedoch zunächst nicht gefunden werden. Bei einer Müllsammelaktion am 15. Oktober sind dann an der Ahrmündung nahe Sinzig menschliche Knochen entdeckt worden.

Der Polizei zufolge hat ein DNA-Abgleich in der Rechtsmedizin jetzt ergeben, dass diese zu einer der vermissten Personen gehören. Welche von beiden nun identifiziert wurde, sagte das Polizeipräsidium Koblenz nicht und verwies auf den Schutz der Angehörigen. Diese seien informiert worden.

Die Fundstelle war in der Flutnacht überschwemmt worden und schwer zugänglich, so die Polizei weiter. Das sei auch der Grund für die Müllsammelaktion gewesen.

Kommission will bessere Zusammenarbeit der Kommunen

Am Montag hatte die Enquete-Kommission des rheinland-pfälzischen Landtags zur Ahrtal-Katastrophe ihren Abschlussbericht vorgelegt. Darin stellten die Mitglieder vor, welche Maßnahmen die Gefahren durch künftige Extremwetter-Situationen verringern können. Der Hochwasserschutz bei der Bau- und Flächenplanung solle in Zukunft stärker mitgedacht werden, erklärte die Kommissionsvorsitzende Lea Heidbreder (Die Grünen).

Der Bericht enthält auch die Empfehlung, natürliche Flussläufe wiederherzustellen und kommunal besser im Katastrophenschutz zusammenzuarbeiten. Die CDU forderte Zuschüsse an die Kommunen für den Katastrophenschutz und äußerte zugleich Zweifel, ob Rheinland-Pfalz wirklich alle nötigen Maßnahmen ergriffen habe, um eine Wiederholung der Fehler von der Ahrtal-Katastrophe zu verhindern.

Bei der Starkregen-Katastrophe in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 waren allein im Ahrtal 135 Menschen ums Leben gekommen. In den Ortschaften entlang des Flusslaufs verursachte die Flutwelle massive Zerstörungen.

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