Japan:Anschlag auf Animationsstudio

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Ein Brandstifter tötet in Kyoto mindestens 25 Menschen.

Bei einem vermutlich von einem Brandstifter gelegten Feuer in einem japanischen Animationsstudio sind laut Polizei mindestens 33 Menschen ums Leben gekommen. 36 weitere seien bei dem Feuer in der japanischen Touristenhochburg Kyoto verletzt worden, teilte ein Sprecher der örtlichen Feuerwehr am Donnerstag mit. Zehn von ihnen befanden sich am Abend in kritischem Zustand. Einsatzkräfte hätten mehr als ein Dutzend vermutlich tote Menschen in der obersten Etage des dreigeschossigen Gebäudes gefunden, einige seien auf einer Treppe, die zum Dach führt, zusammengebrochen.

Nach Angaben der Polizei der Präfektur Kyoto war das Feuer ausgebrochen, nachdem ein Mann in das Gebäude gestürmt war und eine unbekannte Flüssigkeit verteilt hatte. Überlebenden zufolge schrie er "(Ihr) sterbt!", als er die Substanz auf den Boden schüttete und die Flammen entzündete. Er sei kein Kollege von ihnen gewesen, gaben die Überlebenden laut japanischen Medien an. Wie die örtliche Polizei mitteilte, befand sich der mutmaßliche Täter unter den Verletzten und wurde in einem Krankenhaus behandelt. Der 41-Jährige habe die Tat gestanden. Am Tatort fand die Polizei zudem mehrere Messer.

Der Fernsehsender NHK zeigte, wie grauer Rauch aus dem Gebäude aufstieg. Die Fassade war an vielen Stellen schwarz verkohlt. In anderen Aufnahmen war zu sehen, dass das Glas aus den Fenstern gebrochen war. Nachbarn berichteten, dass sie Klopfgeräusche aus dem Gebäude gehört hätten. Andere schilderten, Menschen seien schwarz vom Ruß, blutend und barfuß herausgerannt.

Einsatzkräfte errichteten vor dem Gebäude ein Zelt, um Erste Hilfe zu leisten. Zum Zeitpunkt des Feuers befanden sich laut der Feuerwehr mehr als 70 Menschen in dem bekannten Studio Kyoto Animation (KyoAni). Die meisten seien hinausgerannt, aber etwa 30 konnten zunächst nicht erreicht werden.

Die 1981 gegründete Produktionsfirma Kyoto Animation hat vor allem in den 2000er-Jahren einige beliebte Fernseh-Zeichentrickserien wie "K-On!", "Free!" und "Suzumiya Haruhi no Yuutsu" produziert, die sich insbesondere an die jüngere Generation richten.

© SZ vom 19.07.2019 / AP, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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