Zoo:Platz für rund 1200 Autos

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Die Untersuchungen für den Bau eines Parkhauses am Tierpark Hellabrunn beginnen

Von Alfred Dürr

Gegen die Stimmen der Grünen und der ÖDP hat der Planungsausschuss des Stadtrat beschlossen, mit den vorbereitenden Untersuchungen zum Bau eines Parkhauses am Tierpark Hellabrunn zu beginnen. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie das Landschaftsschutzgebiet und das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet am Standort Siebenbrunner Straße vom Neubau betroffen wäre und welcher Schaden drohen könnte. Außerdem geht es neben anderen Themen um die Erstellung eines Verkehrskonzepts, also auch um die Einführung eines Kombitickets für den Eintritt und für die Anfahrt mit dem öffentlichen Nahverkehr.

Bei dem Vorgehen handelt es sich um ein formelles Verfahren, dass dann in die Aufstellung eines Bebauungsplans münden soll. Weil im Zusammenhang mit dem Parkhaus berechtigterweise viele Fragen aufgeworfen würden, sei diese Vorgehensweise mit den entsprechenden Beteiligungsmöglichkeiten für die Bürger nötig, sagte Stadtbaurätin Elisabeth Merk. Den Grünen geht das zu weit. Katrin Habenschaden lehnte für ihre Fraktion das formelle Verfahren ab. Sie hat kein Verständnis dafür, dass in der Stadt ein neues Parkhaus entsteht und damit wahrscheinlich mehr Verkehr angezogen wird: "Alle sind dafür, dass die Schadstoffe reduziert werden sollen, wie geht das zusammen?" Die Grünen wollen aber auch dargelegt bekommen, wie sich das Projekt auf das Landschaftsschutzgebiet auswirkt, was mit den bereits vorhandenen Parkplätzen passiert und welche Verkehrsprobleme zu erwarten sind. Für ihren Antrag fand die Fraktion keine Mehrheit.

Man müsse jetzt keine ideologischen Gräben aufreißen, sagte Heide Rieke (SPD), und es handele sich im jetzigen Stadium auch noch nicht um einen Bauantrag. Zunächst müssten die Untersuchungen vergeben werden. Die CSU hingegen legt sich schon fest. Ihrer Ansicht nach soll das Parkhaus auf dem Gelände des Siebenbrunner Parkplatzes realisiert werden.

"Es gibt keine Alternative, um den Parksuchverkehr wirksam zu regeln, denn nicht jeder kann mit den Öffentlichen anreisen", erklärte der CSU-Fraktionsvorsitzende Manuel Pretzl. Der jetzige Zustand sei besonders an Spitzentagen nicht akzeptabel. Die Verkehrssituation sei für die Natur sicher schädlicher, als geregeltes Parken, so Pretzl.

Die Planungen gehen davon aus, dass in der Garage am Tierpark rund 1200 Autos Platz finden. Mitte August sind diese Pläne beim Bezirksausschuss Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln mehrheitlich auf Ablehnung gestoßen. Mit den Stimmen von der Grünen und der SPD wurde eine Stellungnahme verabschiedet, in der das Ende des Projekts gefordert wurde. Mehr Parkplätze würden zu Lasten der umliegenden Viertel noch mehr Verkehr anziehen.

© SZ vom 21.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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