Zeitgeschichte:Historikerin spricht über Russland

Die bekannte russische Journalistin und Historikerin Irina Scherbakowa ist an diesem Dienstag, 14. November, zu Gast an der Katholischen Stiftungshochschule München, Campus Benediktbeuern. Sie hält von 15 Uhr an einen Vortrag im Audimax der Hochschule. Scherbakowa (Jahrgang 1949) ist Professorin für Zeitgeschichte an der Russischen Staatlichen Geisteswissenschaftlichen Universität in Moskau. Ende der Siebzigerjahre begann sie, systematisch Tonbandinterviews mit Opfern des Stalinismus zu sammeln, seit 1991 forscht sie in den Archiven des Geheimdienstes KGB. Sie gehört unter anderem dem Kuratorium der Gedenkstätte Buchenwald in Weimar an. In ihrem kürzlich auch auf Deutsch erschienen Buch "Die Hände meines Vaters. Eine russische Familiengeschichte" beschreibt sie, wie ihre Familie die Schrecken des vorigen Jahrhunderts durchleben musste: Pogrome, die Oktoberrevolution, den Ersten und den Zweiten Weltkrieg, die stalinistischen Säuberungen, die Sowjetzeit und auch das Russland unter Wladimir Putin.

Irina Scherbakowa ist der Ankündigung zufolge ein prominentes Mitglied von "Memorial". Die internationale Nichtregierungsorganisation setzt sich für die historische Aufarbeitung der Repression und der Anerkennung der Verfolgten in der ehemaligen Sowjetunion sowie den Schutz der Menschenrechte im heutigen Russland ein. Bei Memorial ist Scherbakowa Koordinatorin des russischen Geschichtswettbewerbs für Jugendliche, der von der Menschenrechtsgesellschaft seit 1999 jährlich ausgerichtet wird. Der Vortrag im Audimax ist öffentlich, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Irina Scherbakowa, Dienstag, 14. November, 15 Uhr, Audimax der KSFH Benediktbeuern, Don-Bosco-Straße 1. Der Zugang ist ausgeschildert.

© SZ vom 14.11.2017 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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