Wolfratshauser Politik:Anbau für die Feuerwehr

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Kritische Infrastruktur: Mit der Erweiterung soll das Weidacher Feuerwehrgerätehaus wieder den Anforderungen genügen. Simualtion: Robert Buxbaum/oh (Foto: N/A)

Der Wolfratshauser Stadtrat billigt den Entwurf für die Erweiterung in Weidach. Sie soll 2,5 Millionen Euro kosten

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Dass das Feuerwehrgerätehaus in Weidach erweitert werden muss, steht schon im Feuerwehrbedarfsplan, den der Wolfratshauser Stadtrat im Februar 2019 anerkannt hat. Ein Jahr später wurde die Planung vergeben - an den Weidacher Feuerwehrkommandanten Robert Buxbaum, der auch Bauingenieur ist. Am Mittwoch hat Buxbaum nun seine Pläne für den Anbau im Bauausschuss des Stadtrats vorgestellt und eine erste Kostenschätzung vorgelegt. 2,5 Millionen Euro soll es demnach kosten, das Gerätehaus fit für die heutigen Anforderungen zu machen. Die Stadträte haben den Entwurf einstimmig genehmigt und Buxbaum nun mit der Eingabeplanung und Kostenberechnung beauftragt.

Wie dringend die Erweiterung ist, erklärte Buxbaum in seiner Präsentation. Das 1996 errichtete Gerätehaus sei "schon damals fast zu klein" gebaut worden, sagte er. In den vergangenen 25 Jahren aber hätten sich die Anforderungen an das Feuerwehrwesen noch einmal "deutlich verändert". Dazu zeigte er Bilder von beengten, mit Ausrüstung vollgestopften Lagerräumen, die nur sehr schmale Wege für die Einsatzkräfte in Eile zulassen. Nicht nur bei den Alarmwegen, auch bei der nötigen Trocknung der Ausrüstung gebe es immer wieder Probleme, sagte der Kommandant. Das bayerische Feuerwehrgesetz, die Unfallverhütung und der Gesundheitsschutz machten die Erweiterung erforderlich. Feuerwehrgerätehäuser seien Bestandteil der kritischen Infrastruktur, für die die Gemeinde eine Fürsorgepflicht habe.

Der Entwurf, den Buxbaum auf Grundlage des normierten Raumprogramms erstellt hat, sieht einen Anbau mit drei Geschossen vor: Im Erdgeschoss wird die bestehende Fahrzeughalle östlich vom Bestand um zwei Stellplätze für Einsatzfahrzeuge erweitert, zudem entstehen ein Trakt mit Umkleiden, die nach Geschlechtern getrennt realisiert werden müssen, Toiletten und ein Alarmraum. Im Obergeschoss sollen Lehrsaal, Büro, Lernmittelraum und ein Multifunktionsraum unterkommen. Der bisherige Lehrsaal soll unterteilt werden, in ein "kleines Stüberl" und einen Jugendraum. Im Keller soll es Lagerräume mit einem Lastenaufzug zum Erdgeschoss geben, zudem soll dort das Notstromaggregat unterkommen. Ein Teil der Fläche wird zu Parkplätzen für die Feuerwehrmitglieder, die von den auf Stelzen getragenen Umkleideräumen im Erdgeschoss überdacht werden. Parkplätze und Zufahrt werden neu gestaltet. Buxbaum nannte den Entwurf die "aus unserer Sicht beste Variante, den Anforderungen gerecht zu werden". Die Kosten schätzt er auf 2,5 Millionen Euro, von denen 200 000 Euro auf Anpassungen und energetische Maßnahmen im bestehenden Bau entfallen.

Nachdem der beauftragte Ingenieur Michael Pauli noch kurz die Haustechnik erläutert hatte, stimmten die Stadträte unisono dem Entwurf zu. BVW-Sprecher Josef Praller nannte ihn "absolut gelungen und auch absolut notwendig". Dem pflichtete Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) bei. "Wenn sich die Feuerwehrleute nicht nur beim Einsatz verletzen", sagte er in Anspielung auf den Brand vergangene Woche in der Altstadt, "sondern schon im Gerätehaus, würden wir uns nicht mit Ruhm bekleckern."

© SZ vom 11.12.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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