Wolfratshausen:Loisachsteg verkürzt die Wege

Lesezeit: 2 min

Neue Brücke für Fußgänger und Radfahrer soll mit einer Länge von 40 Metern zum Schulbeginn im Herbst 2012 den Fluss überspannen.

Wolfgang Schäl

Sie wirkt leicht und elegant und soll bald ein wichtiger Bestandteil des Fuß- und Radwegenetzes in Wolfratshausen sein: Die Brücke, die unter der Bezeichnung Loisachsteg seit Jahren für Diskussionsstoff gesorgt hat, wird nun Realität. Mit Abschluss der Grundstücksverhandlungen, die sich, wie berichtet, sehr schwierig gestaltet haben, steht dem Projekt jetzt nichts mehr im Weg.

Eine neue Brücke soll ab Herbst 2012 die Loisach überspannen. (Foto: SZ-Grafik)

Bei der jüngsten Versammlung der Bürgervereinigung Wolfratshausen (BVW) verbuchte Stadtrat Josef Praller das Vorhaben "als Riesenerfolg für uns", schließlich habe Bürgermeister Helmut Forster mit dem ausgehandelten Ringtausch großes Verhandlungsgeschick bewiesen und damit "den letzten Mosaikstein" gesetzt. Unterzeichnet wurden die letzten Verträge erst am 30. März.

Die Planung geht auf eine Diplom-Arbeit des Wolfratshauser Bauingenieurs Robert Buxbaum zurück und soll bis zum Herbst bis ins Detail ausgearbeitet sein. Was das formale Prozedere betrifft, muss nach Prallers Worten nur noch der Bauantrag genehmigt werden, dann könne man sich an die Umsetzung der Pläne machen. Schon zum Herbst 2012 soll die Brücke die Loisach überspannen und für die Kinder dann auch zur Schulwegsicherung beitragen.

Das Bauwerk wird eine Spannweite von 40 Metern haben, 250 Meter breit sein und von Stahlseilen gehalten, die über einen 15 Meter hohen Pylon gelegt sind. Es besteht ganz aus Holz, nur die Oberfläche soll mit einer Asphaltbitumenschicht und eingelagertem Splitt überzogen werden, der eine bessere Griffigkeit für Radfahrer gewährleisten soll.

Die Kosten sind derzeit auf 400000 Euro veranschlagt, für die Planung sind im laufenden Jahr bei 20000 Euro angesetzt. Ob die etwa sechs Jahre alten Kostenschätzungen noch realistisch sind, muss sich noch zeigen. Denn zwischenzeitlich sind die Holzpreise deutlich angestiegen.

Die Brücke ist auf eine Belastung von 3,5 Tonnen ausgelegt, sodass sie notfalls auch von Rettungsfahrzeugen überquert werden kann. Wenn sie fertig ist, ,können Fußgänger und Radfahrer von der Verlängerung der Badstraße aus zur Geltinger Straße hinübergehen beziehungsweise fahren, wo sie dann etwa in Höhe der Firma Tunap, also unweit von Möbel Mahler, im Gewerbegebiet ankommen. Zu den Effekten, mit denen die Ausgabe gerechtfertigt wird, zählt, dass die Brücke die beiden Wolfratshauser Gewerbegebiete, das Wohnquartier am Loisachbogen und die Altstadt vernetzen soll.

Die Bürgervereinigung ist froh, dass sie damit eines ihrer zentralen Wahlkampfversprechen umsetzen kann. Bedenken hatte bisher insbesondere die SPD-Fraktion im Stadtrat angemeldet, die das Vorhaben zwar grundsätzlich befürwortet, mit Blick auf die Wolfratshauser Finanzlage in den vergangenen Jahren aber relativ weit unten auf der Prioritätenliste angesiedelt hatte.

© SZ vom 16.04.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: