Wolfratshausen:Lärmschutz mit Bürgerbeteiligung

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Die Stadt Wolfratshausen legt ihre Kartierungsergebnisse vor und lädt alle ein, Anmerkungen und Anregungen dazu einzubringen. Eine öffentliche Veranstaltung gibt es dazu kommende Woche.

Von Wolfgang Schäl, Wolfratshausen

Die Pläne der Stadt, den Verkehrslärm in Wolfratshausen zu reduzieren, treten jetzt in die Phase der Bürgerbeteiligung. Deren Ziel ist es, detaillierte Informationen zu ortsspezifischen Lärmbelastungen sowie Vorschläge und Anregungen zu sammeln, welche Maßnahmen an welcher Stelle ergriffen werden sollen. Grundlage dafür sind Lärmkarten, die von der Regierung von Oberbayern und einem Akustikbüro bereits erstellt worden sind. Der Startschuss für diese frühzeitige Beteiligung fällt am kommenden Montag, 23. März. Von diesem Tag an werden die Kartierungsergebnisse im Wolfratshauser Bürgerbüro sowie im Bauamt zu den üblichen Öffnungszeiten ausgelegt und können eingesehen werden. Bei der Gelegenheit erhalten alle, die sich zu Wort melden wollen, die Möglichkeit, Anmerkungen, Hinweise und Maßnahmenvorschläge auf einem Formular schriftlich zu hinterlegen. Das Formular kann aber auch von der Homepage der Stadt heruntergeladen werden. Schließlich können Anregungen auch per E-Mail abgegeben werden. Die Erhebung soll bis 24. April abgeschlossen sein, eine Beteiligung der Bürger sei ausdrücklich erwünscht, betont die Stadt, die Ergebnisse würden bei der Lärmaktionsplanung berücksichtigt.

Ergänzend dazu findet am Dienstag, 24. März, in der Hammerschmiedschule eine Veranstaltung statt. Dort wird ein Info-Forum eingerichtet - bestehend aus Tafeln, auf denen Bürger ihre Anregungen und Erkenntnisse hinterlassen können. Im Vortragsteil dieser Veranstaltung werden die Ergebnisse der Lärmkartierung vorgestellt und die Aufgaben der Aktionsplanung sowie das Beteiligungsverfahren erläutert. Eine Diskussion schließt sich an.

Fachlich begleitet wird die Lärmaktionsplanung von der Argus Kassel GmbH, mit der Moderation des Mitwirkungsprozesses ist die Konsalt GmbH beauftragt. Die beiden Experten und Mitarbeiter der Stadtverwaltung stehen während der Info-Veranstaltung für Fragen zur Verfügung.

In Auftrag gegeben wurde der Lärmaktionsplan im Oktober vergangenen Jahres, er richtet sich insbesondere auf die Belastungen auf den großen Durchgangsstraßen, also Bundesstraße 11 und Loisachring sowie die Staatsstraßen in Richtung Beuerberg und Sauerlach und die Schießstättstraße. Mit der Initiative erfüllt der Stadtrat auch eine EU-Vorgabe. Am Ende soll das Gremium einen konkreten Lärmaktionsplan beschließen. Am Nullpunkt fängt die Stadt dabei nicht an. Daten wurden schon 2013 erhoben, sie beruhen allerdings nicht auf Lärmmessungen, sondern auf der Ermittlung der Verkehrsfrequenz auf besonders belasteten Trassen. Im Zentrum von Kontroversen steht dabei immer die stark belastete Schießstättstraße - wiederholt stand hier die Forderung nach Tempo 30 im Raum, bislang aber haben sich die Verkehrsbehörden mit Blick auf die überörtliche Bedeutung dieser Ortsstraße geweigert, Tempo 30 wenigstens nachts zu erlauben. Es wäre ein Ansatz, der dort vermutlich mehr zur Lärmreduzierung beitragen würde als viele und teure Einzelmaßnahmen wie etwa Schallschutzfenster.

Eine völlig neue Situation ergäbe sich durch den Bau der seit Jahrzehnten beschworenen Umgehungsstraße. Die Diskussion ist auf Initiative von Bürgermeister Klaus Heilinglechner gerade erst wieder in Gang gekommen, eine realistische Trassenvariante kennt aber nach wie vor niemand. Im Kontext mit dem Wunsch nach kurzfristigen Verbesserungen spielt sie keine Rolle.

Die Veranstaltung zum Lärmschutz in Wolfratshausen beginnt am Dienstag, 24. März, um 18 Uhr in der Aula der Hammerschmiedschule. Informationen zum Thema Lärm und Lärmschutzplanung sowie Lärmkarten sind im Internet zu finden auf www.wolfratshausen.de oder zu erfragen bei der neuen Energie- und Umweltbeauftragten im Rathaus, Eva Vorderobermeier, Telefon 08171/214-390, E-Mail vorderobermeier@wolfratshausen.de

© SZ vom 20.03.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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