Wirtschaft in Bad Tölz:Online-Schaufenster und Blogger

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Tölzer Citymanagerin Sandra Kern stellt Hilfen für Einzelhandel und Gastronomie vor

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Erst ein Lockdown, dann der nächste und bald der dritte, keine Ostermärkte, kein Christkindlmarkt, keine verkaufsoffenen Sonntage, auch sonst weniger Kunden als üblich: Die Corona-Pandemie hat Einzelhändler und Gastronomen in Bad Tölz schwer getroffen. Wirtschaftsförderin Sandra Kern hatte denn auch alle Hände voll zu tun, um ihnen in trister Lage ein wenig Hilfe der Stadt zu geben. Das Maßnahmenpaket stellte sie im Kur-, Tourismus- und Wirtschaftsausschuss vor. Dafür bekam sie Lob von Michael Lindmair (FWG): "Was man im Rahmen des Citymanagements liefern kann, haben Sie gut ausgeschöpft", sagt er.

Um dem Einzelhandel zu helfen, brachte die Stadt im Dezember vorigen Jahres einen Shopping- und Gastroflyer mit 10 000 Exemplaren heraus, der im Mai nochmals in einer überarbeiteten Auflage erscheint. Es gab ganzseitige Anzeigen mit dem Slogan "Bad Tölz im Blick", ebenso die Aktion "Tölz sperrt wieder auf", als 600 Luftballons zur Wiedereröffnung der Geschäfte am 8. März verteilt wurden. Darüber hinaus war Bad Tölz mit Aktionen in den sozialen Medien vertreten: der Post "Kauf Lokal @Facebook" hatte eine Reichweite bis zu 8000 Personen, die regelmäßige Reklame auf Instagram (marktstraße@instagram) bekam durchschnittlich 375 Likes pro Beitrag. Die Citymanagerin beschritt aber auch neue Wege, um für Tölz als Einkaufsstadt zu werben. So lud sie die Bloggerin Jana Zieseniß im Mai 2020 in die Kurstadt ein, die mit ihrem "Sonne und Wolken Blog" auf Instagram etwa 37 100 Follower hat. "Sie hat dann wirklich einen tollen Bericht geschrieben", sagte Kern.

Auch die Gastronomen behielt die Wirtschaftsförderin im Blick. Auf einer Landing Page im Internet konnten die Restaurants und Gaststätten ihre Speisekarten und Lieferdienste platzieren. 15 Betriebe hätten diese stadteigene Website genutzt, so Kern. Für dieses Angebot warb die Stadt auch mit der Aktion "Wer bestellt, ist ein Held", wofür Plakate auf Veranstaltungstafeln der Stadt geklebt und Hinweise in sozialen Medien platziert wurden. Außerdem erlaubt die Stadtverwaltung den Gastronomen, die Außenschankflächen zu erweitern, ohne dafür mehr Gebühren zahlen zu müssen. Das soll auch heuer so bleiben.

Für die Zukunft stellte Kern noch eine Reihe von Projekten vor, um die Branchen in der Corona-Pandemie zu unterstützen. Dazu gehört ein Online-Schaufenster, auf dem sich alle Unternehmen kostenlos präsentieren können - vorausgesetzt, sie haben einen My-Business-Account bei Google. Neben der Weiterentwicklung der Wertkarte "Tölzer", die 2020 gut 31 200 Euro Umsatz generierte, soll es die Kampagne "Wir haben, was du brauchst" geben: Mit Großplakaten und in den sozialen Medien will die Stadt im Mai fürs Einkaufen in Bad Tölz werben. Geplant ist außerdem ein Imagestreifen zusammen mit Axel Berger, der voriges Jahr den Adventskalender an der Isarbrücke initiierte. Der neue Film soll auch den Freizeitwert der Kurstadt herausstreichen.

"Sechs Samstage - sechs Themen - sechs Events": Unter diesem Leitmotiv folgt dann im Sommer eine Veranstaltungsreihe zur Eröffnung des Stadtmuseums. Der erste Termin ist am 15. Mai, sofern es die Corona-Lage zulässt. Außerdem will Kern wieder Blogger einladen. Diesmal hat sie "Biancas Blog" und "Isarblog" ins Auge gefasst, damit diese über die Gastronomie in Tölz berichten.

Neben Läden und Gasthöfen dürfe man das Handwerk nicht vergessen, mahnte Anton Mayer (CSU). Und Gabriele Frei (CSU) erinnerte nochmals an den im Stadtrat gescheiterten Antrag, die erste halbe Stunde Parken in Tölz gebührenfrei zu gestalten. In den nächsten Wochen werde sie darüber mit dem Unternehmerverein "Wir für Tölz" reden, so Kern.

© SZ vom 20.04.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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