Wirtschaft in Bad Tölz:Gemeinsam mehr bewirken

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Bei der Jahresversammlung des Unternehmervereins "Wir für Tölz" wird Ralph Munkert als Vorsitzender bestätigt. Frühere Gruppierungen finden in den Sparten des Vereins eine neue Heimat - auch wenn nicht alle gleich gut laufen

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Ralph Munkert bleibt an der Spitze von "Wir für Tölz". In ihrer Hauptversammlung wählten die Mitglieder des vor zwei Jahren gegründeten Unternehmervereins den Chef der Frisia-Klinik und ehemaligen Stadtrat abermals zum Vorsitzenden. Munkert setzte sich mit großer Mehrheit gegen Maximilian Mayr vom Co-Working-Space "Gschafft" durch. Der junge Gegenkandidat bekam zwar nur wenige Stimmen, er sei aber jemand, "der sich aktiv einbringt und dabei ist, die neue Sparte Digitalwirtschaft im Verein mit zu gründen", sagte Vereinsmanagerin Verena Weihbrecht. Auch sonst änderte sich im Vorstand nichts: Zweiter Vorsitzender bleibt Dieter Pany, Kassier ist Johannes Stehr und Schriftführer Simon Steinhart.

Der Tölzer Unternehmerverein hat derzeit genau 100 Mitglieder. Neu dabei ist die "LNE GmbH - Führungskräfte und Teamentwicklung", vertreten durch Manuela Käter-Hofbauer, die in der Jahresversammlung wegen der nun dreistelligen Zahl besonders willkommen geheißen wurde. "Auf den Mitgliederstand sind wir schon stolz", sagte Weihbrecht.

In seinem Jahresbericht erinnerte Munkert noch einmal an die vor allem juristisch mühselige Aufbauarbeit für den Verein, der 2017 aus der Taufe gehoben wurde, nachdem sich der heillos zerstrittene Einzelhändlerverein "Aktive Tölzer" aufgelöst hatte, der Gewerbeverein ohnehin bloß auf dem Papier bestand und nur der Verein "Gesundes Bad Tölz" noch existierte. All den Branchen, die dort vertreten waren, bietet "Wir für Tölz" in sechs Sparten eine neue Heimat.

Davon laufen einige bislang gut, andere dümpeln vor sich hin. Dies zeigten die Berichte aus diesen Herzkammern des Vereins. In der Sparte "Tourismus" gab es beispielsweise eine sogenannte Inspirationsfahrt zum Hotel "The Lovelace München", einem Pop-up-Hotel im Gebäude der ehemaligen Bayerischen Staatsbank, oder auch Workshops zur touristischen Zukunft von Bad Tölz. In der Sektion "Handel" ging es um die Organisation der Märkte in der Kurstadt, in "Dienstleistung / Freie Berufe" befassten sich die Mitglieder unter anderem mit dem Projekt "Wohnen für Hilfe" und einem Mentoren-Netzwerk im Verein. Zusammen mit Maximilian Mayr will Alexander Dörr von "Rawmotion" die neue Sparte "Digitalwirtschaft" gründen. Dies geschehe gerade, sagte Managerin Weihbrecht. Vom Vorstand sei dieser Schritt schon beschlossen. Damit wolle man die Digitalisierung im Verein stärker nach vorne bringen. Ziemlich brach liegen dagegen die Sparten "Gesundheit" sowie "Industrie und Handwerk". Auch in der "Gastronomie" hat es Spartenleiter Peter Frech schwer. Trotz vieler Gespräche stieß er unter den Gastwirten bislang nur auf wenig Interesse an "Wir für Tölz".

Eine halbe Stunde lang widmeten sich die knapp 30 Teilnehmer in der Hauptversammlung einem "Open Space": In kleinen Gruppen trugen sie Ideen zusammen, welche Veranstaltungen künftig vom Unternehmerverein angeboten werden sollen. Die Vorschläge reichten von Fortbildungen zur Frage, wie man Auszubildende findet, über praktische Übungen im Brandschutz und Online-Bezahlsysteme bis hin zu Seminaren über Servicequalität und gemeinsame Aktionen wie etwa ein Grillfest im Kurhaus. "Die Mitglieder wollen sich untereinander vernetzen und sich persönlich gegenseitig kennenlernen, nicht so sehr digital", sagte Weihbrecht.

Aus all diesen Anregungen will der Vorstand um Ralph Munkert nun das Programm für das kommende Jahr destillieren.

© SZ vom 15.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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