Wintersport in den Bergen:Tod am Brauneck

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Tourengeher erleidet Herzstillstand. Unfallreicher Saisonstart

Ein 84 Jahre alter Tourengeher ist am Sonntag am Brauneck gestorben. Wie die Bergwacht Lenggries berichtet, hatte der Mann nachmittags beim Aufstieg auf der hinteren Abfahrt einen Herzstillstand erlitten. Ersthelfer sowie ein Team aus Ärzten und Mitgliedern der Feuerwehr reanimierten ihn bis zum Eintreffen der Rettungskräfte. Als der Rettungshubschrauber gelandet war, konnte der Notarzt jedoch nur noch den Tod feststellen. Weil es jugendliche Augenzeugen gab und die Todesnachricht an die Ehefrau überbracht werden musste, wurde das Kriseninterventionsteam hinzugerufen.

Das Eröffnungswochenende des Skibetriebs am Brauneck wurde folglich von dem Todesfall überschattet. Darüber hinaus hatten die Bergwachten auch mit Skiunfällen und Verletzungen alle Hände voll zu tun: Fünfzehn Einsätze in nur zwei Tagen registrierte die Bergwacht Lenggries. "Bei schönstem Sonnenschein und besten Schneeverhältnissen trieb es die begeisterten Wintersportler in die Berge", bilanziert Pressesprecherin Lina Feile. Das einsatzintensive Wochenende begann für die Retter am Samstag kurz vor zehn Uhr: Eine Elfjährige hatte sich nach einem Sturz am Stopselzieher eine Knieverletzung zugezogen. Knapp eine Stunde später folgte der nächste Alarm wegen einer Knieverletzung an der Waxensteinabfahrt. Kurz zuvor ging die Meldung über eine erschöpfte 13-Jährige am Schrödelstein ein. Wenige Minuten nach 12 Uhr stürzte ein sieben Jahre alter Junge im Bereich Finstermünz und brach sich das Schienbein. Den letzten Einsatz des Tages registrierten die Retter gegen 12.41 Uhr in den unteren Hängen.

Mit neun Einsätzen sollte der Sonntag noch fordernder werden: Eine 42-jährige Frau aus Holzkirchen verletzte sich das Knie nahe der Tölzer Hütte. Ein anderer Skifahrer mit Knieverletzung schickte die Retter zudem erst einmal in die falsche Richtung: Er verwechselte die Abfahrten und rief die Bergwachtler zunächst zur Ahornabfahrt, der Verletzte lag aber auf der vorderen Abfahrt. Per Liftfunk konnte er wenige Minuten später doch gefunden werden. Nachdem auch einem 27-Jährigen und einem 52-Jährigen jeweils mit Schulterverletzungen geholfen werden konnte sowie einem 29-Jährigen, der eine Panikattacke erlitt, musste zweimal der Hubschrauber zum Einsatz kommen: Ein Sechsjähriger hatte sich am Draxlhang das Schienbein gebrochen, und gegen 13.40 Uhr kollidierten zwei Jugendliche, 13 und 14 Jahre, unterhalb der Stiealm, wo sich zwei Pisten schneiden. Einer der beiden zog sich dabei eine Unterschenkelfraktur zu, der andere erlitt einen Schock.

© SZ vom 15.12.2021 / cjk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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