Vorschlag der Planer:Ein Fußweg über die Isar

Lesezeit: 2 min

Entwicklungskonzept für Lenggries wird am Mittwoch vorgestellt

Von Petra Schneider, Lenggries

In welche Richtung sich Lenggries entwickelt, wie der Ort besser und schöner gestaltet werden kann, soll im Rahmen eines Gesamtkonzepts entwickelt werden. Die Gemeinde hat deshalb das Planungsbüro Salm und Stegen beauftragt, sie bei der Umsetzung des Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) zu begleiten. Bürgermeister Werner Weindl (CSU) sieht das Konzept als "Fundament für die nächsten zehn bis 15 Jahre". Handlungsschwerpunkte sehen die Planer vor allem in den Bereichen Ortsmitte, Kaserne und Brücke. Höchste Priorität weisen sie einem Gesamtkonzept für die Prinz-Heinrich-Kaserne zu sowie einem Fuß- und Radübergang über die Isar.

Seit eineinhalb Jahren wird am ISEK gearbeitet. Das Verfahren sieht die Einbeziehung der Bürger vor und ist Voraussetzung dafür, dass Fördermittel beantragt werden können. Den Auftakt bildete eine Klausurtagung im Oktober 2015, im März folgte ein "Workshop Einzelhandel", im April vorigen Jahres dann eine Bürgerversammlung. Am kommenden Mittwoch, 29. März, steht eine weitere Bürgerversammlung dazu an.

Die erste Bürgerversammlung habe eine regelrechte "Aufbruchsstimmung" hervorgerufen, sagte Planer Rafael Stegen kürzlich im Gemeinderat. Zahlreiche Anregungen der Lenggrieser seien gesammelt worden, einige hätten Eingang in den aktuellen Entwurf gefunden, der den Gemeinderäten kurz vorgestellt wurde. Ausführlich erklärt und diskutiert werden soll das 28-seitige Papier bei der zweiten Bürgerversammlung am Mittwoch.

Themenschwerpunkte des Förderprogramms sind das Ortsbild, die vorhandenen Gebäude und deren Nutzung, Verkehr, Einzelhandel und Dienstleistung sowie die Grün- und Freiraumgestaltung. Aus den Stärken und Schwächen, wie Planern und Bürgern sie sehen, werden konkrete Maßnahmen nach Dringlichkeit sortiert und Ziele abgeleitet.

Wie sich im Entwurf zeigt, verfügt Lenggries über zahlreiche Pluspunkte: Ein attraktives Ortsbild, ein vielfältiges touristisches Angebot mit klarem Profil, das auf Familien als Zukunftsmarkt abzielt und Potenziale beim Angebot "Urlaub auf dem Bauernhof" aufweist. Positiv wurden das Hallenbad "Isarwelle" und Angebote wie die "Gästekarte Plus" vermerkt. Die Ortsmitte weise ein sehr gutes Einzelhandelsangebot auf und biete umfassende Nahversorgung, heißt es weiter. Unnötiger Schwerlastverkehr werde aus dem Ortskern ferngehalten, der Parkdruck dort sei gering. Die Isarauen als "prägender Grünraum", Baumreihen und eine lockere Bebauung zeichneten das Ortsbild aus.

Neben den Schwerpunkten Ortsmitte, Kaserne und Brücke und dem Gesamtkonzept für die Prinz-Heinrich-Kaserne halten die Planer einen Fuß- und Radübergang über die Isar für notwendig. Nötig seien zudem alternative Lösungen zur Erweiterung des Parkplatzes Karwendelstraße, aufgezeigt werden sollen mögliche Entwicklungen des Tengelmann-Standortes. Vorrangig sei auch eine Aufwertung im Bereich Marktstraße, Kirchplatz, Karl-Pfund-Weg und Isarstraße sowie der Umbau des ehemaligen Gasthofs Post. Der Parkplatz nördlich des Festplatzes gehört ebenso zu den priorisierten Maßnahmen wie der Kurpark und eine Änderung der Wegweisung zum Skigebiet: Um die Zufahrt zur Talstation der Brauneckbergbahn zu entlasten, empfehlen die Planer, die Skifahrer überörtlich nach Wegscheid zu schicken.

Was letztendlich umgesetzt wird, obliegt den Gemeinderäten. Denn über jede einzelne Maßnahme müsse der Gemeinderat abstimmen, sagte Bürgermeister Weindl - und weitere könnten dazu kommen.

Bürgerversammlung zum Integrierten Stadtentwicklungskonzept, Mittwoch, 29. März, 19 Uhr, Alpenfestsaal Lenggries

© SZ vom 27.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: