Viele Projekte:Lenggries erhofft sich Mittel fürs Kasernenareal

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Die Gemeinde bewirbt sich für das Förderprogramm des Bauministeriums, weil sie den Ort entwickeln will

Von Petra Schneider, Lenggries

Der Bayerische Verfassungsgerichtshof hat das Volksbegehren gegen Flächenfraß abgelehnt. Bauministerin Ilse Aigner (CSU) hatte die Entscheidung begrüßt, weil ihrer Ansicht nach nicht Verbote, sondern Anreize helfen, damit Kommunen verantwortungsvoll mit Flächen umgehen. Eine solches Instrument gibt es nun: Sehr kurzfristig habe das bayerische Bauministerium ein neues Förderprogramm aufgelegt, sagte die Lenggrieser Bauamtsmitarbeiterin Maria Gaisreiter kürzlich im Gemeinderat. Mit dem Programm "Innen statt Außen" könnten Mittel der Städtebauförderung von bisher 60 auf 80 Prozent aufgestockt werden.

Gefördert werden sollen Projekte, die zur Belebung von Ortskernen beitragen und von Leerstand bedrohte Gebäude oder ehemals militärisch genutzte Brachflächen modernisieren und instandsetzen. Nach einstimmigem Beschluss hat sich Lenggries für das Programm beworben; ob die Gemeinde aufgenommen wird, werde sich im Oktober zeigen, sagte Bürgermeister Werner Weindl (CSU).

In Lenggries gibt es einige Projekte, die für das neue Förderprogramm in Frage kämen: Weindl nannte die Sanierung des ehemaligen Gasthofs Post, den Neubau des Kreispflegeheims, die Neugestaltung des Parkplatzes an der Karwendelstraße und die Entwicklung des Kasernenareals. Bei dieser "riesigen Liegenschaft" erhofft man sich 20 Prozent Förderbonus für ein Gesamtkonzept, den Umbau der ehemaligen Unterkunftsgebäude und die Wiedernutzbarmachung der Turnhalle, die, wie der Kasernensportplatz, "städtebaulich integriert" werden sollen.

Nach den geplatzten Plänen für ein "Camp Woodward Europe" hat die Gemeinde das zwölf Hektar große Kasernenareal vor zwei Jahren für fünf Millionen Euro gekauft. Im südlichen Teil soll ein zusammenhängendes Gewerbegebiet entwickelt werden. Im Nordwesten will die Gemeinde nach wie vor eine Nutzung im Bereich Freizeit, Sport und Bildung. Investoren würden gesucht, "aber wir haben keinen Druck", sagte Weindl am Mittwoch bei einer Informationsveranstaltung der örtlichen CSU. Die Voraussetzung, dass Kommunen am Förderprogramm "Innen statt Außen" teilnehmen können, sei ein "gemeindlicher Selbstfindungbeschluss zur Innenraumnutzung." Lenggries bekenne sich zu dieser Leitlinie: Im Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept sei ausdrücklich eine Belebung des Ortskerns festgeschrieben.

Auch der Flächenversiegelung im Außenbereich wolle man entgegenwirken. "Wir handeln schon immer so", sagte Weindl. Einbeziehungssatzungen stünden dem nicht entgegen; das Förderprogramm richte sich vorrangig an Gemeinden im "Speckgürtel von München", die im Außenbereich große Wohnbaugebiete ausweisen.

© SZ vom 21.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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