Viele junge Bewerber, viele Landwirte:Generationswechsel bei der Herrnhauser Liste

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Die Eurasburger Gruppierung tritt bei der Kommunalwahl mehrheitlich mit Kandidaten unter 30 an

Von Benjamin Engel, Eurasburg

Die Herrnhauser Liste zählt zu den Gruppierungen mit den jüngsten Kandidaten für die Kommunalwahl in Eurasburg: Sieben von zwölf Bewerbern sind unter 30 Jahre alt. Zudem besteht die Liste zur Hälfte aus Bauern. Beide Kriterien erfüllt der Herrnhauser Spitzenkandidat Anton Huber. Er ist erst 25 Jahre alt und Landwirtschaftsmeister. Damit steht er für den angestrebten Generationswechsel der Herrnhauser Liste. Deren Sprecher, Alexander Sebald, betont, dass er nach 18 Jahren im Gemeinderat nicht mehr an erster Stelle kandidieren wollte. "Huber ist ein junger, aufstrebender Landwirt und sehr interessiert am politischen Geschehen", sagt der 48-jährige Haustechniker.

Mit den derzeitigen Debatten über die Landwirtschaft erklärt sich Sebald auch das Engagement so vieler junger Bauern auf der Liste. Ihre Sichtweise fühlten die Bewerber in den politischen Debatten zu wenig berücksichtigt, sagt Sebald. Umso wichtiger sei es, wieder miteinander ins Gespräch zu kommen. Bei Fragen zum Naturschutz müssten die Landwirte stärker einbezogen werden.

Auf der Agenda der Herrnhauser Liste stehen aber mehr als nur landwirtschaftliche Themen. Die Ortsteil-Gruppierung will die eigene Trinkwasserversorgung sichern und bezahlbaren Wohnraum für Einheimische schaffen. Wenn privat oder kommunal gebaut wird, sollen in Eurasburg regenerative Energieträger gefördert werden. Weiterhin setzen sich die Herrnhauser Kandidaten dafür ein, örtliche Handwerks- und Wirtschaftsbetriebe zu fördern und das Infrastrukturnetz in der Kommune zu erhalten.

In der Bürgermeisterwahl positioniert sich die Herrnhauser Liste eindeutig. Die Gruppierung wird laut Sebald Amtsinhaber Moritz Sappl (GWV) unterstützen - wie auch schon vor knapp sechs Jahren, als dieser erstmals antrat. "Sappl macht eine sehr geradlinige, zukunftsorientierte Politik", begründet dies Sebald. Der derzeitige Bürgermeister "posaune" nicht alles groß nach außen, organisiere vieles im Hintergrund. Beispielhaft nennt Sebald die Verhandlungen mit der Münchner Erzdiözese über die Entwicklung des Klosters Beuerberg. In dieser Angelegenheit könne die Gemeinde nicht fordernd auftreten, weil die Anlage ihr nicht gehöre. Damit kritisiert Sebald die Bürgermeisterkandidatin der Eurasburger Grünen Carola Belloni. Die 61-jährige hätte gerne ein kommunales Konzept für das Kloster.

Bisher hat die Herrnhauser Liste nur einen Sitz im Gemeinderat. Doch künftig sollten es zwei sein, wünscht sich Sebald. Um dieses Ziel zu unterstreichen, belegen die ersten beiden Bewerber jeweils drei Listenplätze. Auf Platz zwei tritt Architekt Stefan Sachers an. Der 58-Jährige sei in Bauangelegenheiten sehr versiert, betont Sebald. In der Ortschaft sei er verwurzelt und stehe "mitten im Leben".

Die Kandidaten: 1. Anton Huber, 25 Jahre, Landwirtschaftsmeister; 2. Stefan Sachers, 58, Architekt; 3. Alexander Sebald, 48, Haustechniker; 4. Sebastian Bauer-Wohlfarter, 29, Landwirt; 5. Michael Ertl, 52, Betriebselektriker; 6. Martin Günthner, 29, Landwirt; 7. Johannes Scheidl, 29, Landwirt; 8. Thomas Möllmann, 55, Pferdetierarzt; 9. Gabriele Ertl, 50, Bankangestellte; 10. Vitus Sterzer jun., 29, Zimmerermeister; 11. Michael Sterzer jun., 29, Landwirt; 12. Matthias Sterzer, 21, Landwirt

© SZ vom 24.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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