Für Geretsrieder Bürger wird das Wasser im kommenden Jahr deutlich billiger. Die Trinkwassergebühr sinkt zum 1. Januar 2019 um 15 Cent pro Kubikmeter. Der kostet dann 1,77 zuzüglich sieben Prozent Mehrwertsteuer, also brutto 1,89 Euro. Bislang haben die Stadtwerke 2,05 Euro brutto berechnet. Zudem sinkt die Abwassergebühr von 2,44 Euro pro Kubikmeter um vier Cent auf 2,40 Euro. Weil für das Schmutzwasser keine Steuer anfällt, ist bei den Preisen netto gleich brutto.
Die Gebührenanpassung für 2019 hat der Verwaltungsrat der Stadtwerke Geretsried am Donnerstagabend in öffentlicher Sitzung beschlossen. Begründet wurden die neuen Preise mit dem Ergebnis der regelmäßigen Nachkalkulation der Gebühren, das derzeit eine Senkung erlaubt. Maßgebend für die Berechnung der Gebühren ist Artikel 8 des Kommunalabgabengesetzes (KAG Bayern). Demnach müssen die Grund- und Verbrauchsgebühren die nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen ermittelten und ansatzfähigen Kosten der Trinkwasserversorgungsunternehmen decken. Gewinne dürfen Kommunale Versorgungsunternehmen nur "in angemessener Eigenkapitalverzinsung" verzeichnen, erläutert Gemeindesprecher Loibl.
Wolfratshauser und Tölzer müssen weniger bezahlen
Per Gesetz müssen die Wassergebühren in Bayern mindestens alle vier Jahre neu kalkuliert werden. Die Stadtwerke Geretsried legen sie jährlich mit dem Jahresabschluss fest. Vor zwei Jahren mussten die Geretsrieder eine deutliche Gebührenerhöhung von 30 Cent pro Kubikmeter Wasser hinnehmen. Grund war der Bau und Betrieb der neuen Ultrafiltrationsanlage. Die für kommendes Jahr beschlossene Preissenkung hat laut Loibl auch mit der momentan niedrigen Zinslage zu tun. Zuletzt gab es 2013 in Geretsried eine Senkung des Wasserpreises. Beim Trinkwasser ist Geretsried die teuerste Stadt im Landkreis. In Wolfratshausen kostet der Kubikmeter derzeit 1,47 Euro brutto (Abwasser: 2,80 Euro). In Bad Tölz zahlen die Bürger 1,50 Euro brutto fürs Trinkwasser, das Abwasser wird mit 1,70 Euro berechnet.