Die Münsinger Umweltreferentin Christine Mair (Wählergruppe Münsing) hat von Anfang an dafür gekämpft: Der Neubau für ein Vereinsheim in Degerndorf sollte an das örtliche Nahwärmenetz des Unternehmens Holzer angeschlossen werden. Jetzt sprach sich der Bauausschuss des Gemeinderats für genau diese Heizungsvariante aus. Das kostet bei zehnjähriger Nutzungsdauer voraussichtlich rund 13 000 Euro mehr als mit Flüssiggas zu heizen. Wie Münsings technischer Bauamtsleiter Josef Limm erklärte, widerspreche die günstigere Variante allerdings den Zielen der Energiewende. Die im örtlichen Nahwärmenetz eingesetzten Hackschnitzel seien dagegen ein regenerativer Energieträger. Die Gemeinde wird den Grundpreis für die Heizung zahlen, die Vereine die Verbrauchskosten.
Das Alte Schulhaus in Degerndorf - die Vereine im Dorf nutzen es für Proben und Veranstaltungen - ist marode. Deshalb soll ein dreigeschossiger, rund 1,3 Millionen Euro teurer Neubau an dessen Stelle errichtet werden, was der Gemeinderat bereits bewilligt hat. Laut Bürgermeister Michael Grasl (Freie Wähler) rechnet die Kommune jeden Tag damit, dass auch das Landratsamt dem Bauantrag zustimmt. Noch seien aber Brandschutzfragen zu klären.
Die Verwaltung hatte drei Heizungsvarianten prüfen lassen: Flüssiggas, eine Luftwärmepumpe, die teuerste Variante, und den Anschluss an das örtliche Nahwärmenetz von Holzer. Das Unternehmen wird die Kosten für den Anschluss finanzieren. Nach derzeitiger Kalkulation wird die Kommune in zehn Jahren knapp 27 000 Euro an Grundkosten zahlen, die Vereine müssen die Verbrauchskosten in Höhe von knapp 25 000 Euro übernehmen. Zu den Nutzern zählen der Degerndorfer Schützenverein, die Blaskapelle, der Burschenverein und die Theatergruppe. Matthias Richter-Turtur (Wählergruppe Ammerland) scheiterte mit dem Antrag, die Kosten für einen Neubau im Passivhaus-Standard prüfen zu lassen. Das sei für öffentliche Bauten unwirtschaftlich, sagte Grasl.