Verkehrsplanung:Einigung am Runden Tisch

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Eng, steil, viel befahren: Die Starnberger Straße in Hohenschäftlarn soll durch eine Umfahrung entlastet werden. (Foto: Hartmut Pöstges)

Zur Ortsumfahrung Hohenschäftlarn gibt es ein Ergebnis. Kommenden Mittwoch wird es beim Bürgerforum vorgestellt

Von Ingrid Hügenell, Schäftlarn

Der Runde Tisch zur Ortsumfahrung für Hohenschäftlarn ist tatsächlich zu einem Ergebnis gekommen - nach beinahe einjähriger Arbeit. Wie Bürgermeister Matthias Ruhdorfer (CSU) am Mittwoch bei der Sitzung des Gemeinderats mitteilte, konnten sich die Teilnehmer auf eine weitere Vorgehensweise einigen. Das Ergebnis wird am kommenden Mittwoch, 3. Februar, bei einem zweiten Bürgerforum vorgestellt. Das Forum ist öffentlich, die Experten stehen dabei für Fragen zur Verfügung.

Die Frage, welche Trasse für die Umgehung die richtige sei, war in Schäftlarn über Jahre sehr kontrovers diskutiert worden. Es bildeten sich zwei Bürgerinitiativen mit eher gegensätzlichen Zielrichtungen. Der Gemeinderat hatte die moderierte Bürgerbeteiligung beschlossen, um eine Spaltung des Dorfs zu verhindern. Vor fast genau einem Jahr, am 5. Februar 2015, hat der Prozess mit einem ersten Bürgerforum begonnen. Die Firma "Identität und Image" leitet das Projekt.

Den Runden Tisch bilden Interessensvertreter aus Schäftlarn, etwa Grundbesitzer, Vertreter der Bürgerinitiativen, Landwirte und Naturschützer, sowie Vertreter der Fachbehörden und der Gemeinde - insgesamt etwa 30 Personen. Der ganze Prozess sollte ungefähr ein halbes Jahr dauern, nun ist ein ganzes daraus geworden. Erst am 18. Januar, bei seiner jüngsten Sitzung, konnte sich der Runde Tisch laut Ruhdorfer auf ein Ergebnis einigen.

Es dient dem Gemeinderat als Grundlage für die Entscheidung, wo die Umfahrung gebaut wird - oder ob man doch komplett darauf verzichtet. Die Gemeinde will die Umfahrungsstraße auf eigene Kosten aber mit hohen Zuschüssen vom Land bauen, um den Verkehr, der sich momentan über die Starnberger Straße durch Hohenschäftlarn bewegt, nach außen zu verlagern. Streitpunkt ist die Trasse. Die Extrempositionen dafür sind eine ortsnahe Variante, die die Felder der Bauern durchschneiden würde, sowie eine Variante weiter nördlich durch den Bannwald, den insbesondere die Forstverwaltung als nicht genehmigungsfähig bezeichnet.

Wie die Entscheidung nun aussieht, wollte der Bürgermeister nicht sagen. Die Treffen des Runden Tischs fanden nicht öffentlich statt, was zwar von Anfang an so geplant und kommuniziert worden war, aber auch vielfach kritisiert wurde. Den spärlichen Informationen zufolge, die nach außen drangen, wurde am Runden Tisch oft hitzig diskutiert. Wie Ruhdorfer am Donnerstag auf Nachfrage sagte, sei durch die Treffen auch die Datenbasis deutlich verbessert worden. So habe man etwa die Auswirkungen des Gewerbegebiets Schorn und dessen Anbindung an die Autobahn in die Überlegungen mit einbezogen.

Mehrere Gemeinderäte kritisierten am Mittwoch, die Einladung zum Bürgerforum erfolge zu spät. "Das ist ein bissl knapp", gibt Ruhdorfer zu. Aber der Runde Tisch habe sich eben auch erst am 18. Januar geeinigt. Man habe den Termin zügig ansetzen wollen, vor allem noch vor der Faschingswoche. Per Zeitungsanzeige und auf Plakaten werde er bekannt gemacht. Ruhdorfer ist sicher, dass jeder, der sich dafür interessiert, rechtzeitig von dem Termin erfahren kann.

Zweites Bürgerforum zur Umfahrung für Hohenschäftlarn, Mittwoch, 3. Februar, 19 Uhr, Aula der Grundschule

© SZ vom 29.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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