Vandalismus:Die Reparatur der zerstörten Brunnenfigur ist möglich

Lesezeit: 1 min

Ganz Geretsried wollte die "Grazien" sehen, als sie erstmals auf dem alten Brunnen am Karl-Lederer-Platz aufgestellt wurden. (Foto: privat)

Die Siebenbürger Sachsen in Geretsried spenden für umgestoßene Skulptur - sie könnte auf drei Arten wiederhergestellt werden.

Die zerstörte Brunnenfigur am Karl-Lederer-Platz soll wieder auferstehen: Damit dieser Wunsch in Erfüllung gehen kann, greifen die Vereine Geretsrieds tief in die Tasche. Nachdem schon die Griechische Gemeinde und die Egerländer, die Banater Schwaben und die Sudetendeutschen Geld an die Stadt überreicht hatten, hat nun auch die Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen 700 Euro gespendet. "Wir wollen sie wieder stehen sehen", sagte die Kreisgruppen-Vorsitzende Gerlinde Zurl-Theil, als sie Bürgermeister Michael Müller den großen, symbolischen Scheck aushändigte. Der Stadt wurden bislang 4000 Euro gespendet. Was mit der Figur geschieht und in welcher Gestalt sie wieder auferstehen wird, ist noch nicht abschließend geklärt. Der städtische Kulturausschuss wird den Beschluss in seiner kommenden Sitzung fassen.

Unbekannte Täter hatten die Figur in einer Nacht im November 2015 umgestürzt, dabei zersprang sie in sechs Teile und musste von einem Steinmetz geborgen werden. Erst war offen, ob sich die aus dem Kalkstein Travertin gefertigte Figur wiederherstellen ließe. Inzwischen wisse man mehr, sagte Bürgermeister Müller am Montag: Ein unabhängiger Kunstprofessor habe die Zerstörung bewertet und gesagt, er sehe keine Probleme bei der Restauration. Die Teile könnten mit einem Steinkleber wieder zusammengefügt werden. Damit stehen dem Kulturausschuss drei Optionen offen, neben der Reparatur käme ein originalgetreue Kopie in Frage, oder auch ein Bronzeabguss. Müller sagte, er wolle der Diskussion nicht vorgreifen, für ihn sei jedoch "das Original immer besser als die Kopie". Die Kosten für eine Restauration schätzt der Bürgermeister auf 5000 Euro zuzüglich Transport, die Figur nachmeißeln zu lassen indes könnte die Stadt bis zu 40 000 Euro kosten.

Zurl-Theil brachte zur Spendenübergabe ein Schwarz-Weiß-Foto mit, von der Einweihung der Figuren vor vielen Jahrzehnten an ihrem ersten Standort, einem rechteckigen Brunnen am Karl-Lederer-Platz. Heute steht das dreiteilige Ensemble in einem Wasserlauf auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes. Welche Bedeutung die Figuren für die Stadt schon damals hatten, zeigt der große Besucherandrang. Die Siebenbürger Sachsen hätten sich von der ersten Stunde an für die Figuren engagiert, sagte Müller. Für ihn sei das ein Zeichen dafür, dass die Figuren in der Stadt identitätsstiftenden Charakter hätten.

© SZ vom 23.03.2016 / thek - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: