Urlaub zwischen Bad Tölz und Wolfratshausen:Tourismusbranche wächst weiter

Gewerkschaft fordert attraktivere Arbeitsbedingungen

Das Tölzer Land hat im vergangenen Jahr 1,22 Millionen Übernachtungen von Gästen aus dem In- und Ausland verzeichnet. Das sind 1,8 Prozent mehr als im Vorjahr - und 12 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit. Gewerkschafter Georg Schneider spricht von einer "starken Bilanz - die jedoch nur mit dem starken Engagement der Beschäftigten überhaupt möglich ist". Im Landkreis beschäftigt das Gastgewerbe nach Angaben der Arbeitsagentur rund 3100 Menschen. "Allerdings fehlen hier zunehmend Fachkräfte - auch, weil die Branche ein waschechtes Image-Problem hat", ist Schneider überzeugt. Ein Hauptgrund: immer extremere Arbeitszeiten. Zwar gehöre das Arbeiten am Abend oder am Sonntag für Hotelfachleute und Kellner fest zum Job. "Aber in den vergangenen Jahren sind die Schichten deutlich länger und die Erholungszeiten kürzer geworden. Das macht nicht jeder ewig mit", so der Geschäftsführer der NGG-Region Rosenheim-Oberbayern. Schneider kritisiert insbesondere die Forderungen von Unternehmern, das Arbeitszeitgesetz zu lockern. "Geht es nach dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga), dann sollen 13-Stunden-Arbeitstage bald zum Normalfall werden. Aber hier steht die Gesundheit der Beschäftigten auf dem Spiel. Nicht umsonst gibt es gesetzliche Grenzen", so Schneider. Das Arbeitszeitgesetz schreibt eine Regelarbeitszeit von acht Stunden täglich vor. In Ausnahmefällen kann sie auf zehn Stunden ausgedehnt werden.

© SZ vom 22.03.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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