Umzug der fünften Klassen:Wenn Schüler auf ihre Pause verzichten

Realschule und Gymnasium in Geretsried ziehen in ein Provisorium und die Kinder packen mit an

So ein Umzug ist doch echt mal eine Abwechslung vom Schulalltag: Die Fünftklässler der Realschule Geretsried mochten jedenfalls am Freitagmorgen die übliche Pause gar nicht zur Entspannung nutzen; sie hievten lieber weiter Möbel und putzten alles blitzblank. Konrektorin Christine Venus-Michel sagte lachend: "Nicht einmal Sport wollen sie machen."

Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen baut das Geretsrieder Schulzentrum an der Adalbert-Stifter-Straße, das Realschule und Gymnasium beherbergt, grundlegend um und aus. Um den Unterricht nicht zu beeinträchtigen, musste Platz geschaffen werden: Vor dem Schulzentrum wurde ein Interimsgebäude errichtet. Dort zogen am Freitag außer den vier fünften Klassen der Realschule auch fünf fünfte Klassen des Gymnasiums ein. Direktor Hermann Deger sagt, den Gymnasiasten habe das Möbelschleppen augenscheinlich viel Spaß bereitet: "Die Kleinen haben sich kaum noch stoppen lassen." Allerdings sei da auch die ein oder andere Verletzung - "Rempler und Aufschürfungen" - nicht ausgeblieben.

Im Gymnasium war das Hin und Her noch umfassender als in der Realschule. Denn dort machten die Fünftklässler den Kindern der vier sechsten Klassen Platz, in deren Räume wiederum die vier Klassen einzogen, die bisher im Musenbau waren, der ganz freigemacht wurde.

Die beiden Schulgebäude, die zwischen 1972 und 1974 errichtet wurden, sollen bis zum Jahr 2024 überholt und den aktuellen Erfordernissen angepasst werden. Dazu gehören auch räumliche Voraussetzungen für die sogenannten Lerninseln oder Lernlandschaften. Die mit 38 Millionen Euro Gesamtkosten veranschlagte Maßnahme wird voraussichtlich mit 16 Millionen Euro staatlich gefördert.

© SZ vom 08.04.2017 / fam - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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