Um- und Ausbau der Bundesstraße 11:Für Geretsried "lebensnotwendig"

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CSU diskutiert am Sonntagsstammtisch die Chancen auf baldige Realisierung

Von Felicitas Amler, Geretsried

Die geplante Verlegung der Bundesstraße 11 sei für Geretsried "fast wichtiger als die S-Bahn": Mit dieser persönlichen Einschätzung unterstrich der Geretsrieder CSU-Vorsitzende Ewald Kailberth am Sonntag beim Stammtisch seiner Partei, dass sich an der Verkehrssituation dringend etwas ändern müsse. Die Stadt habe innerörtlich neben der Adalbert-Stifter-Straße keine Nord-Süd-Achsen, die den Verkehr aufnehmen könnten. Gleichzeitig sei es fast unmöglich, vom Rathaus aus nach links auf die B 11 links abzubiegen. Und auch an der nördlichen Anschlussstelle, wo es zwar eine Ampel gibt, werde sich spätestens mit den mehr als 700 neuen Wohnungen an der Banater Straße etwas ändern müssen. Eine neue B 11 sei daher in seinen Augen "fast lebensnotwendig", sagte Kailberth.

In der Bürgerversammlung hatte Bürgermeister Michael Müller (CSU) dargelegt, dass er eher mit der Verlegung der B 11 als mit der konzeptionell damit verbundenen S-Bahntrasse rechne. Die Bundesstraße soll ab dem nördlichen Stadtbeginn vierspurig ausgebaut werden, einen Schwenk zum Schwaigwaller Hang machen, nach der Böhmwiese zweispurig weitergeführt werden und vor dem Gasthaus Geiger wieder auf die jetzt bestehende Trasse zurückkommen. Die Verlegung steht bereits im Bundesverkehrswegeplan; laut Müller rechnet das zuständige Staatliche Bauamt in Weilheim mit einem Baubeginn im Jahr 2015; als Fertigstellungstermin werde 2027 genannt. Das wäre ein Jahr vor dem von der Bahn derzeit angekündigten Termin der fertigen S-Bahnanbindung Geretsrieds. Dieser wird allerdings von vielen Seiten in Zweifel gezogen - auch wegen noch zu erwartender Klagen etwa von betroffenen Grundbesitzern.

Am CSU-Stammtisch nahmen am Sonntag 13 Besucher teil. Sie diskutierten lokale Themen von der Bürgerbeteiligung bis zum Stadtbus. Aber auch das neue bayerische Kabinett rund um Ministerpräsident Markus Söder (CSU) war ein Thema. Der frühere FDP-Stadtrat Ernst Walko sagte, Bayern hätte die Chance gehabt, endlich eine Frau im Ministerpräsidentenamt zu bekommen: Ilse Aigner. Er verstehe nicht, warum ihre eigene Basis dies nicht stärker unterstützt habe. Stattdessen seien Aigner "die gefährlichsten Ressorts zugeschanzt" worden: Wohnen, Bau und Verkehr. Kailberth erwiderte, Aigner könne sich im neuen Amt "profilieren". Er hoffe außerdem, dass Geretsried durch die Nähe zu Aigner bessere Chancen auf die B-11-Verlegung habe.

© SZ vom 26.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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