Trotz höherer Werte:Tölzer Luft noch sauber

Stadt behält das Prädikat "Heilklimatischer Kurort"

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Die Zahl der Autos, Lastwagen, Motorräder und Busse, die durch Bad Tölz rollen, ist nicht gerade gering. Das zeigt sich auch an den Schadstoffemissionen in der Luft. Die jüngsten Messungen des Deutschen Wetterdienstes ergaben, die Stickstoffdioxid-Belastung im Stadtgebiet leicht erhöht ist. Am Kapellengasteig nahe der Isarbrücke wurden auch leicht erhöhte Werte beim Grobstaub festgestellt. Diese Ergebnisse teilte Kurdirektorin Brita Hohenreiter im städtischen Kur- und Tourismusausschuss mit. Ansonsten liege alles "im normalen und kurortüblichen Bereich", sagte sie.

Bad Tölz ist ein "Heilklimatischer Kurort". Für diese Prädikat wird die Lufthygiene alle zehn Jahre in einer einjährigen Messreihe untersucht. Die Qualiät ist nicht bloß vom Verkehr mit seinen Schadstoffen abhängig, sondern auch von Heizungsemissionen, der Siedlungsdichte und der gewerblichen Nutzung. In Tölz wurde die Luft auf ihre Belastung mit Stickstoffoxid, Fein- und Grobstaub sowie Ruß hin analysiert. Von Februar 2017 bis März dieses Jahres wurde dazu jede Woche an vier Standorten gemessen: im Gabriel-von-Seidl-Kurpark, am Aufgang zum Kalvarienberg, an der Badstraße nahe der Tourist-Information und am Kapellengasteig. Trotz der leichten erhöhten Stickstoffdioxidwerte ist die Luft in Bad Tölz dem Gutachten zufolge allerdings nach wie vor so gut, dass die Voraussetzungen für der Prädikat "Heilklimatischer Kurort" und auch für das Siegel "Moorheilbad" erfüllt sind. Und zwar "ohne Einschränkungen", wie Kurdirektorin Hohenreiter betonte. "Allen Befürchtungen zum Trotz", fügte Bürgermeister Josef Janker (CSU) noch etwas schmallippig an: "Was da oft geschrieben wurde in Leserbriefen, ist ja auf keine Kuhhaut gegangen."

© SZ vom 13.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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