Teurer:Münsing erhöht Wasserpreis

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Grundgebühren steigen stark an, Verbrauch kostet vier Cent mehr

Von Benjamin Engel, Münsing

Die Wasserpreise in Münsing steigen. Nach Kritik der Landwirte an dem Plan, künftig 1,76 Euro für den Kubikmeter Wasser zu verlangen, einigte sich der Gemeinderat jedoch auf einen Kompromiss. Künftig zahlen die Münsinger mit 1,63 Euro für den Kubikmeter Wasser nur vier Cent mehr als bisher. Dafür steigen die Grundgebühren. So zahlt das Gros der Münsinger künftig statt 42 Euro rund 67 Euro im Jahr - rund 1300 Zähler fallen darunter. Für 45 Zähler mit höherem Wasserdurchfluss steigt die Grundgebühr von 48 Euro auf nun knapp 170 Euro im Jahr. Für einen weiteren Zähler werden statt 60 Euro jetzt rund 275 Euro im Jahr fällig.

Anfang Juni hatten die Ortsgruppen des Bayerischen Bauernverbandes in Münsing dagegen protestiert, die Verbrauchsgebühren signifikant zu erhöhen. Sie sahen sich angesichts niedriger Milchpreise nicht in der Lage, weitere Belastungen stemmen zu können. Deshalb schlugen sie vor, lieber die Grundgebühr zu erhöhen.

Bürgermeister Michael Grasl (FW) verwahrte sich gegen den Vorwurf, dass eine Erhöhung der Verbrauchsgebühren für die Landwirte ungerecht sei. Die Kommune habe auf die Sorgen der Landwirte reagiert, sie müsse aber alle Abnehmer von Trinkwasser berücksichtigen, sagte er. Die gesetzlichen Vorgaben verlangten von der Gemeinde, möglichst kostendeckend zu arbeiten. Das Trinkwassernetz könne nicht nach politischen Grundsätzen betrieben werden. Zudem stünden Investitionen an. "Wir können nicht alles schleifen lassen und unseren Kindern ein marodes Netz hinterlassen", so Grasl. Den Kompromiss bezeichnete er als für alle moderat.

Sozialreferentin Regina Reitenhardt (Wählergruppe Münsing) kritisierte, dass es für einige Haushalte problematisch sei, höhere Grundgebühren zu bezahlen. Ihr Vorschlag, die Sätze beizubehalten und 1,76 Euro für jeden verbrauchten Kubikmeter Wasser zu verlangen, fand keine Mehrheit. Christine Mair (Wählergruppe Münsing), selbst Bio-Bäuerin, scheiterte mit ihrer Idee, den Landwirten weiter entgegenzukommen und statt 170 Euro Grundgebühr auf der zweiten Stufe nur 120 Euro zu verlangen.

© SZ vom 23.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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