Supermärkte:Arbeit am Limit

Gewerkschaft warnt vor Belastung in der Lebensmittelbranche

Etwa 1200 Menschen arbeiten im Landkreis in der Lebensmittelbranche. Die Corona-Krise trifft diese Erwerbstätigen besonders hart. Sie sind für den Nachschub in den Supermärkten verantwortlich, also dafür, dass Essen, Trinken und auch das Klopapier nicht knapp werden. Die Gewerkschaft für Nahrung, Genuss und Gaststätten (NGG) weist darauf hin, dass diese Menschen derzeit am Limit arbeiten und fordert, die Höchstgrenze der Arbeitszeit nicht durch die Corona-Pandemie auszuhebeln.

Scharfe Kritik übt der NGG-Geschäftsführer Georg Schneider zudem an den Vorgaben von Supermarktketten. Die Konzerne forderten von den Herstellern auf der einen Seite, noch schneller und noch mehr zu produzieren. Zugleich wolle man die Preise drücken. "Das geht letztlich auf Kosten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ohnehin unter Volllast arbeiten", sagt Schneider.

Da es derzeit keinerlei Versorgungsengpässe gibt, warnt die NGG vor geplanten einschneidenden Eingriffen in das Arbeitszeitgesetz. "In Tarifverträgen und Betriebsvereinbarungen haben wir in der Lebensmittelindustrie längst die nötige Flexibilität, um Hochphasen zu stemmen. Sonst wären die Supermarktregale ja längst leer", betont der Gewerkschafter. Das derzeit gültige Arbeitszeitgesetz setze ein klares Limit: nicht mehr als zehn Stunden am Tag und nicht mehr als 60 Stunden pro Woche.

Auch der richtige Arbeitsschutz sei "extrem ernst" zu nehmen. "Die Firmen müssen dafür sorgen, dass genug Schutzkleidung da ist und die Abstandsregeln - etwa an Produktionsstraßen - eingehalten werden. Der Schutz vor Infektionen hat höchste Priorität", betont Schneider.

Arbeitnehmer-Infos hat die NGG online gestellt: www.ngg.net/corona

© SZ vom 02.04.2020 / cjk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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