Nach dem Angriff durch das Aktionsbündnis "Wolfratshauer Bürger gegen den Bau einer Surfwelle in Weidach" verteidigt der Verein "Surfing Wolfratshausen" sein Projekt. "Das sind alles keine neuen Punkte", sagt Stefanie Kastner vom Surfverein. Die Argumente würden seit Jahren besprochen. "Deswegen wundert es uns, dass jetzt so getan wird, als sei das noch nicht bekannt gewesen", so Kastner.
Konkret hält das Aktionsbündnis die Surfwelle für zu teuer und für nicht rentabel. Das Geld, das die Stadt nun für die Surfer ausgebe, fehle dann für die Förderung der anderen Vereine in der Stadt, schreibt der Gitarrenbauer Joe Striebel, der das Aktionsbündnis mitgegründet hat. Und auch aus anderen Gesichtspunkten sei das Projekt bedenklich, finden die Surfwellen-Gegner.
Für Kastner vom Surfverein sind die Vorwürfe "haltlos". Die Stromerzeugung an der Weidachmühle müsse wegen der Welle mitnichten gedrosselt werden, sagt sie. Die beiden Wasserkraftwerke dort würden in Zukunft wahrscheinlich sogar mehr Strom erzeugen. Die behauptete Betriebszeit von maximal 60 bis 100 Tagen im Jahr sei aus der Luft gegriffen. "Ich kann das Wetter zwar auch nicht für ein komplettes Jahr vorhersagen", so Kastner. Aber der Verein habe hart kalkuliert. Es werde in jedem Jahr genügend schöne Tage geben, um die Welle sinnvoll betreiben zu können. Und Angst, dass sich der Verein irgendwann auflöse und die Stadt auf den Kosten für die Surfwelle sitzen bleibe, müsse man auch nicht haben. Gerade bei der großen Spendenaktion habe man kürzlich gesehen, wie begeistert die Leute von der Surfwelle sind, sagt Kastner. "Wir haben in Wolfratshausen eine große Community."
Kastner ist bekannt, dass es Vorbehalte gegen die Welle gibt. Noch am ehesten nachvollziehen könne sie aber nur die Angst vor zusätzlichem Verkehr. Dass vor der erneuten Stadtratsentscheidung am 14. Januar nun aber wieder grundsätzlich Stimmung gegen die Welle gemacht werde, kann sie sich nur so erklären: "Das ist eine Urangst der Menschen, wenn sich etwas verändert." Dabei wollten sie und ihr Verein doch eigentlich nur eines: "Wir wollen etwas Positives für Wolfratshausen schaffen."