Straßenbau im Ort abgeschlossen:Sanierte Staatsstraße

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Auch Staatssekretär Gerhard Eck (3. v. l.) kam zur Einweihung der Trasse. (Foto: Manfred Neubauer)

Nach der Durchfahrt in Obermühltal sind weitere Strecken an der Reihe

Von Petra Schneider, Dietramszell

Kurvig und holprig ist die Staatsstraße 2368 zwischen Dietramszell und Bad Tölz. Zumindest durch den Ortsteil Obermühltal läuft es nun rund: Die Sanierung der Ortsdurchfahrt ist abgeschlossen, auch ein Gehweg auf einer Fahrbahnseite wurde von der Gemeinde gebaut. Zur Einweihung versammelte sich am Montag viel Politprominenz: Staatssekretär Gerhard Eck (CSU), Stimmkreisabgeordneter Martin Bachhuber (CSU), Landrat Josef Niedermaier (FW), alle drei Dietramszeller Bürgermeister und einige Gemeinderäte waren ins Rathaus gekommen.

"Flexibilität und Mobilität sind Grundrechte geworden", sagte Eck. Das Augenmerk bei der Verkehrspolitik dürfe nicht nur auf Ballungszentren liegen, sondern müsse auch jungen Menschen im ländlichen Raum eine Zukunft bieten. München sei "vollkommen überhitzt" und müsse "stückweise entzerrt" werden, sagte Eck. Auf gut einem Kilometer Länge wurde die Staatsstraße nun saniert und dafür vom Freistaat 1,1 Millionen Euro investiert. Die Gemeinde hat auf eigene Kosten einen Gehweg mit einer Länge von 635 Metern gebaut, der rund 260 000 Euro kosten wird. Die Verhandlungen mit einigen Grundstückseigentümern, die Flächen abgeben mussten, waren langwierig und schwierig. Auch Leerrohre für den Breitbandausbau wurden verlegt. Weil der Boden so stark belastet war, dass er nicht mehr verwendet werden konnte, stiegen die Kosten. Dazu kommen 85 000 Euro für die Erneuerung der Wasserhausanschlüsse und Hydranten sowie die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik und zwei zusätzliche Straßenleuchten.

Die Sanierung der Ortsdurchfahrt Obermühltal war seit Jahren dringend nötig. Doch auch andere Abschnitte sind "in einem fürchterlichen Zustand", wie Bürgermeisterin Leni Gröbmaier (BLD) sagte. Die Staatsstraße nach Holzkirchen ab der Abzweigung beim Kloster sowie der weitere Verlauf der 2368 nach Bad Tölz müssten gemacht werden - was Landrat Niedermaier bestätigte, der die Strecke "x-mal mit dem Rennrad" gefahren sei. Laut Straßenzustandsbericht liegt der Kreis in Oberbayern an vorletzter Stelle.

Zwischen Icking und Lenggries ist das staatliche Bauamt Weilheim für 190 Kilometer Staatsstraßen zuständig. Als sie im Jahr 2007 die Zuständigkeit übernommen habe, "war das Straßennetz superschlecht", sagte Christine Volkmer, besonders in Dietramszell. Weil der Verkehr dort in vielen Abschnitten gering sei, habe die Gemeinde oft das Nachsehen. "Denn das Straßenbauamt verteilt die Mittel nach der Verkehrsdichte", sagte Volkmer. In den vergangenen zehn Jahren sei Einiges aufgeholt worden: 11,5 Millionen wurden investiert, etwa in den Abschnitt südlich von Tattenkofen oder in die Staatsstraße 2073 westlich von Ascholding.

Auch anstehende Projekte nannte Volkmer: die Ortsdurchfahrt von Dietramszell, die mit der Dorferneuerung gekoppelt wird, sowie die Ortsdurchfahrt von Fraßhausen. Auch die Erneuerung der Staatsstraße 2368 in Richtung Bad Tölz sei geplant. Die Ortsdurchfahrt durch die Stadt, die laut Bachhuber "seit 30 Jahren in Planung ist", hätte eigentlich in den Sommerferien gemacht werden sollen. "Es hat aber keine Baufirma ein Angebot abgegeben", sagte Volkmer.

Bürgermeisterin Gröbmaier bemängelte die schlechte Qualität des in jüngster Zeit verwendeten Asphalts. Michael Häsch forderte Zuschüsse. Die Flächengemeinde Dietramszell müsse sich um 100 Kilometer Straßen kümmern und jedes Jahr vier Kilometer sanieren. Kostenpunkt: eine Million Euro, bei einem Haushalt von zehn Millionen. "Das überfordert kleine Gemeinden", sagte Häsch.

© SZ vom 25.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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