Stadtrat:Vertane Chance

Lesezeit: 1 min

Weil es keine Flächen für die Landesgartenschau gibt, wird die Bewerbung abgelehnt

Von Claudia Koestler, Bad Tölz

"Die Ausrichtung einer Landesgartenschau ist ohne Frage eine große Chance für die Stadt." Das sagte Bauamtsleiter Christian Fürstberger jüngst im Tölzer Stadtrat. So böte sich eine "tolle Möglichkeit, nachhaltige Projekte zu entwickeln, was man sonst nicht schafft." Das Entwicklungspotenzial sahen auch die Gremiumsmitglieder ähnlich positiv. Aber: Aktuell mangelt es der Stadt Bad Tölz an geeigneten Flächen, um eine Landesgartenschau auch tatsächlich auszurichten. Deshalb entschieden sich die Stadträte letztlich einstimmig dafür, dem Aufruf zur Bewerbung für die Jahre 2024, 2025 und 2026 nicht zu folgen. Eine spätere Bewerbung aber will Bad Tölz nicht ausschließen. "Vielleicht ergeben sich ja in den kommenden Jahren Flächen für die nächsten Bewerbungstranche", sagte Fürstberger.

Kommunen, die im Landesentwicklungsprogramm als Unter,- Mittel, oder Oberzentren ausgewiesen sind, können sich für die Austragung bewerben. "Landesgartenschauen bieten Städten die Möglichkeit, mit staatlicher Unterstützung nachhaltige Impulse für eine umwelt- und naturfreundliche Stadtentwicklung zu setzen", sagte Fürstberger. Dauerhaft wertvolle Landschaftsräume und Erholungsflächen sollen so geschaffen oder bestehende weiterentwickelt werden. Dies erfolge unter Berücksichtigung von sozialen und ökologischen Aspekten. Gartenschauen leisteten somit einen Beitrag zur Stärkung der Regionalität, der örtlichen Wirtschaft und des Tourismus. Andere Städte nutzten bislang oft Konversionsflächen, etwa alte Militäranlagen. Doch die Tölzer Kaserne sei bereits entwickelt, die vorhandenen Parkanlagen sind laut Fürstberger zu klein und zu verstreut. Der Isarraum, der sich grundsätzlich für eine Entwicklung und Stärkung anbieten würde, stehe als Hochwasserretentionsraum ebenfalls nicht zur Verfügung. Attraktiv wäre für Fürstberger eine Entwicklung im Bäderviertel, sofern "ein Deal mit der Jod AG" möglich werde, der die meisten Flächen dort gehören.

Allerdings könnte das Areal, in Verbindung mit dem Park rund um das Kurhaus mit insgesamt etwa Hektar, trotzdem zu klein sein. Der Dritte Bürgermeister Christof Botzenhart (CSU) brachte die Gründflächen am nördlichsten Punkt der Kommune bei Kirchbichl ins Spiel. Auch wenn dies nicht weiter diskutiert wurde - eine spätere Landesgartenschaubewerbung wollen alle weiter "im Auge behalten", wie Fürstberger schloss.

© SZ vom 08.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: