Stadtrat:Aufzug statt Treppenlift

Geretsried erschließt das Rathaus barrierefrei

Wer gehbehindert ist, muss im Geretsrieder Rathaus einen schwerfälligen Treppenlift benutzen, um in die oberen Etagen zu gelangen. Bürgermeister Michael Müller (CSU) nennt ihn scherzhaft die "Wilde Maus". Mit der Umgestaltung des Karl-Lederer-Platzes vor dem Rathaus soll sich die Situation nun verbessern. Die Stadtverwaltung wird an die Tiefgarage angeschlossen und erhält dabei einen modernen Lift. Der Einbau ist für 2019 geplant, doch schon jetzt wird gebohrt und gebuddelt - was in der Sitzung des Stadtrats sowohl deutlich zu hören als auch zu spüren war. Phasenweise erschütterten die Arbeiten den Sitzungssaal im zweiten Stock erheblich. Der Rat hatte über die Vergabe der Elektroarbeiten zu entscheiden. Allerdings hatte er dabei keine Wahl: Das Stadtbauamt hatte 15 Betriebe angeschrieben, aber nur ein Angebot erhalten - von Elektro Graf in Münsing. Die Erfahrung, dass es kaum Reaktionen auf öffentliche Ausschreibungen im Bausektor gibt, macht die Stadt nun schon seit Monaten. Stadtarchitekt Christian Müller sagte am Dienstag: "Im Moment macht das keinen Spaß. Es gibt keinen Wettbewerb." Die konkreten Arbeiten hatte die Stadt mit 68 000 Euro kalkuliert; nun stimmte der Rat dem Angebot in Höhe von 73 000 Euro zu. Die gesamte Anbindung des Rathauses an die zentrale Tiefgarage unter dem Karl-Lederer-Platz und Teilen der Egerlandstraße ist mit 750 000 Euro veranschlagt; der Einbau der Aufzugsanlage mit insgesamt 220 000 Euro.

© SZ vom 28.07.2018 / fam - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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