Stadt zieht Bilanz:Leonhardifahrt kommt teuer

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Bad Tölz investiert mehr als 21 000 Euro in Sicherheitskonzept

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Die Stadt Bad Tölz hat für die Leonhardifahrt 2018 erheblich mehr Geld ausgeben müssen als in den Jahren zuvor. Die Kosten beliefen sich nach Angaben der stellvertretenden Kurdirektorin Susanne Frey-Allgaier auf 70 000 Euro - dies sind 30 000 Euro mehr als noch 2017. Als Grund nannte sie im städtischen Kur- und Tourismusausschuss vor allem das neue Sicherheitskonzept für die traditionelle Wallfahrt, die zum immateriellen Unesco-Weltkulturerbe zählt. Alleine dafür seien 21 300 Euro fällig geworden, sagte sie.

Mit dem Konzept hatte die Stadt einen Experten beauftragt, der laut Frey-Allgaier unter anderem auch für das Münchner Oktoberfest gearbeitet hat. Seine Expertise kostete rund 11 300 Euro. Allerdings diene dieses Werk auch "als Grundlage für alle weiteren, noch zu erstellenden Konzepte", sagte die stellvertretende Kurdirektorin. Eine Forderung des Fachmanns waren sogenannte "Demo-Gitter". 40 davon kaufte die Stadt für rund 3500 Euro. "Sie werden vorwiegend dafür eingesetzt, Personen zu leiten", sagte Frey-Allgaier.

Zudem floss 6500 Euro an einen externen Sicherheitsdienst, der mit 30 Kräften bei der Leonhardifahrt im Einsatz war. Diese Mitarbeiter sicherten Zugänge, waren Ansprechpartner für die mehr als 17 000 Besucher, dienten als Bindeglied zwischen Stadtbediensteten und Rettungskräften. Ihr Einsatz habe sich nicht zuletzt bei dem Unfall unterhalb des Khan-Turms bewährt, sagt die stellvertretende Kurdirektorin. Dort fiel ein Vorreiter aus Lenggries vom Pferd und schlug auf das Pflaster, wobei er an Kopf und Schulter verletzte. Der Sicherheitsdienst habe sich "schon im ersten Jahr bewährt", resümierte Frey-Allgaier. Die restlichen knapp 9000 Euro der Mehrkosten investierte die Stadt in neue Flyer für die Leonhardifahrt.

Nach der Befestigung der Wiese unterhalb des Kalvarienbergs, wo es 2014 zu einem schweren Unfall mit einem Truhenwagen gekommen war, ist das neue Konzept für die stellvertretende Kurdirektorin "ein weiterer Baustein, um die Leonhardifahrt für Besucher und Einheimische sicherer zu machen". Auch Zweiter Bürgermeister Andreas Wiedemann (FWG) hält die Investition für gerechtfertigt. Sicherheit koste nun mal etwas Geld, meinte er. Trotz der Unfälle habe man bei der Wallfahrt bislang "viel Glück gehabt".

© SZ vom 25.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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