Skulptur:Nilpferd sucht Namen

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Knapp drei Meter groß ist die noch namenlose Skulptur von Hans Neumann am Ostufer des Starnberger Sees. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Der Ostuferschutzverband erhält eine Figur von Hans Neumann

Von Benjamin Engel, Münsing

In freier Wildbahn können Nil- oder Flusspferde - so der heute gebräuchliche Name - bis zu vier Jahrzehnte alt werden. Obwohl sie eher plump wirken, können sie äußerst aggressiv werden. Die meiste Zeit des Tages ruhen sie jedoch im Wasser oder in Gewässernähe.

Nun hat auch der Münsinger Ostuferschutzverband (OSV) ein Nilpferd. Das ist zwar nur eine Skulptur, aber aus hartem und beständigem Eichenholz. Der Münsinger Bildhauer Hans Neumann hat es für den Verein zum 90-jährigen Bestehen angefertigt. Vom Charakter der massigen Tiere auf die Arbeitsweise des OSV zurückzuschließen, verbietet sich aber für dessen Vorsitzende Ursula Scriba. "Der OSV ist doch kein Nilpferd", sagt sie lachend. Der Verein setze sich für Natur- und Umweltschutz ein. Das symbolisiere das am Wasser lebende Tier.

Das aus einem Eichenstamm gearbeitete Nilpferd steht bereits am Münsinger Badeplatz in Ammerland. Knapp drei Meter groß ist die Skulptur am Ostufer des Starnberger Sees. Damit können sich etwa Kinder bequem darauf setzen. Genau das wünscht sich auch Scriba. "Die Kinder sollen ihren Spaß haben, wenn sie sich auf das Nilpferd setzen", sagt sie.

Jetzt fehlt nur noch ein Name für die Nilpferd-Skulptur. Offiziell taufen wollen die Mitglieder des OSV das Tier auf einer Feier am Samstag, 3. August, am Badeplatz. Mit der Figur stelle der Verein der Öffentlichkeit etwas zur Verfügung, findet Scriba. Zudem werde der OSV damit sichtbar. Besonders freut sie aber, dass der Bildhauer Neumann in Münsing eine Figur für den öffentlichen Raum geschaffen hat. Dessen hölzernes Pferd am Kunstwanderweg auf dem Blomberg bei Wackersberg sei beispielsweise sehr beliebt.

An eine Großskulptur für den OSV hatte Scriba schon länger gedacht. Zuerst war ihr ein Rinderbulle aufgefallen. Doch dieses Tier erschien unpassend für das Seeufer. "Dann hat mich Hans Neumann mit der tollen Idee eines Nilpferdes überrascht."

Der Badeplatz ist für den Bildhauer Neumann ein idealer Standort. "Das ist das erste Nilpferd, dass durch die Klimaänderung an den Starnberger See kommt", scherzt er. Der Künstler bearbeitet seine Holzfiguren mit der Kreissäge. Am Nilpferd hat er monatelang gearbeitet. Besonders gut gefällt ihm die Vorstellung, dass nun Kinder am Tag beim Baden auf seiner Figur herumkraxeln könnten.

© SZ vom 23.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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