Schutz vor Erosion:Tennisheim gerettet

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Joachim Kaschek von der Naturschutzbehörde, Flussmeister Helmut Henkel und Peter Gröbl vom Wasserwirtschaftsamt. (Foto: Hartmut Pöstges)

Von der Sanierung des Isarufers in Geretsried profitiert auch die Natur

Von Melanie Kraus, Geretsried

Mit der Abnahme der Uferschutzsanierungen der Isar im Naturschutzgebiet auf Höhe der Tennisplätze endet eine weitere Unterhaltungsmaßnahme des Wasserwirtschaftsamt Weilheim am Flussufer. Die Behörde arbeitete dabei eng mit dem Naturschutz zusammen, denn die Isarauen in Geretsried zählten zu den am besten erhaltenen Wildflusslandschaften in Deutschland, wie Joachim Kaschek von der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises erklärte. Der natürliche Flusslauf darf sich in weiten Teilen seinen eigenen Weg suchen. Blicke man dagegen auf andere Flüsse wie den Lech, so falle auf, dass diese von Menschenhand zu einer Kette von "Bauseen" verformt worden seien.

Diese besonderen Gegebenheiten erforderten von den am Bau beteiligten Parteien eine sehr umsichtige Vorgehensweisen, sagte Peter Gröbl vom Wasserwirtschaftsamt. Um die Vegetation während der Baumaßnahmen an den 112 Metern Uferlänge so wenig wie möglich zu strapazieren, wurden die Wasserbausteine aus Granit über Holzstämme hinab an den Flusslauf befördert, so wurde die Erosion am Hang verringert. Da diese"Rutsche" aus Holz allerdings sehr ungünstig in einer Wegbiegung lag, kam es nicht selten vor, dass die anliefernden Lastwagen von einem der drei eingesetzten Bagger verschoben werden mussten, um überhaupt um die Kurve zu kommen. Diese Einfahrtschneise der Anlieferung ist nun kaum mehr zu erkennen. Allein die frische, dunkle Erde, die dort aufgeschüttet wurde, erinnert an die Sanierungsarbeiten.

1300 Tonnen Steine und rund 400 Baggerstunden stecken in dem Projekt, das fristgerecht noch vor Anfang März fertiggestellt wurde. Auch diese Auflage ergibt sich durch den Naturschutz - die Huchen, die größte Fischart der oberen Isar, könnten nun ungestört ihre Laichplätze aufsuchen und auch die zurückkehrenden Vögel hätten freie Wahl bei ihren Nistplätzen im Bereich der Kiesbänke, erklärt Kaschek. Für die Fische wurde bewusst Totholz am Fuße der Böschung eingebaut, dort können sich Jungtiere verstecken und Futter finden. In diesem Fall sei es sehr gut gelungen, so naturschonend wie möglich zu arbeiten, sagt Kaschek.

Klaus Köhler, Vorsitzenden des ansässigen Tennisklubs, zeigte sich erleichtert. Wäre der Uferschutz nicht bald erneuert worden, so wären die Anlagen später ebenso unterspült und weggerissen worden, wie der vorgelagerten Wanderweg. Daher gab der Klub den benötigten Grund kostenlos ab und setzte die Grundstücksgrenze zurück, um den Weg für die Öffentlichkeit zu erhalten. Auch Wasserwirtschaftsamt und die Stadt Geretsried sind zufrieden mit dem Ergebnis.

© SZ vom 22.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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