Schülerdemonstrationen:Blaumachen fürs Klima

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Schüler aus dem Landkreis planen für die nächste Woche neue Aktionen

Von Nora Schumann, Bad Tölz

Im Landkreis formiert sich der Widerstand der Jugend gegen die aktuelle Klimapolitik. Für den 12. April hat die Jugendgruppe der "Fridays-For-Future"-Bewegung in Bad Tölz erneut einen Protestmarsch angekündigt. Bereits am 15. März gingen rund 200 Schülerinnen und Schüler in Bad Tölz für mehr Klimaschutz auf die Straße. Lukas B., einer der Organisatoren des Tölzer Bündnisses, erklärt, dass sich die Tölzer Protestgruppe alle 14 Tage zur Demonstration versammle. "Das reicht aus und dann verpassen wir auch nicht so viel Schule", sagt er. Einige Schüler führen aber dennoch an diesem Freitag nach München, um dort an den Protesten teilzunehmen.

Die Krux am Klimawandel ist die, dass die Verursacher nur bedingt die Auswirkungen ihres Handelns zu spüren bekommen werden. Wen tatsächlich die volle Breitseite der heutigen Klimapolitik treffen wird, das sind Jugendliche, Kinder und Enkelkinder. Und diese Jugendlichen haben das nicht nur begriffen, sie haben auch entschieden die Nase voll. Unter dem Motto "Fridays For Future" (FFF) protestieren derzeit junge Menschen weltweit für Klimaschutz und gegen die Schwerfälligkeit der aktuellen Klimapolitik.

Die Jugendlichen vernetzen sich hauptsächlich über die sozialen Medien. Die Instagramseite der Bewegung in Bad Tölz hat 177 Abonnenten, in der Whatsapp- Gruppe sind es gar 232 Teilnehmende. Auf der Webseite des FFF gibt es Tipps und Hilfestellungen zum Gründen einer eigenen Regionalgruppe.

Der Freitagsprotest findet während der Schulzeit statt. Dieses Schulschwänzen zugunsten von politischem Protest polarisiert. Einige Schulverantwortliche werfen den jungen Menschen vor, eine an sich rechtmäßige Sache für mehr willkommene Freizeit zu missbrauchen. Die bekannteste Vertreterin der Proteste, die 16-jährige Schwedin Greta Thunberg, argumentiert dagegen sinngemäß so: Warum sollte ich für die Zukunft lernen, wenn es vielleicht keine Zukunft gibt und es auch niemanden gibt, der die Zukunft gewährleistet? Und warum sollte ich Fakten auswendig lernen, wenn die wichtigsten Fakten unserer Gesellschaft egal sind? Wenn sich niemand um ihre Zukunft bemüht, nehmen die jungen Menschen dies nun selbst in die Hand, so die Argumentation.

© SZ vom 05.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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