Abschied:Die Rathaus-Familie sagt Servus

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Abschiedsfeier für Lampert Drey, der 21 Jahre lang in der Schäftlarner Gemeindeverwaltung gearbeitet hat und jetzt in den Ruhestand geht

Von Ingrid Hügenell, Schäftlarn

Mit einer sehr persönlichen, ja familiären Feier haben die Kollegen aus dem Schäftlarner Rathaus, die Gemeinderäte, die Leiter und Mitarbeiter von Kindertagesstätten und Schule, Vereinsvertreter und andere Weggefährten am Donnerstag Lampert Drey in den Ruhestand verabschiedet. Der 64-Jährige war 21 Jahre lang in der Gemeindeverwaltung tätig, zuletzt als Hauptamtsleiter. Und wie der frühere Schäftlarner Schulleiter Hans Dondl in einer musikalischen Einlage sang, war es ihm letztlich einerlei, wer unter ihm Bürgermeister war.

Der Bürgermeister, der ihn eingestellt hatte, nämlich Erich Rühmer, war ebenso gekommen wie Matthias Ruhdorfer, der die offizielle Urkunde verlas, mit der Drey in den Ruhestand versetzt wurde. Damit war der trockenste Teil des Abends schon erledigt. Zuvor hatten die Gäste einen Film sehen können, den, wie Ruhdorfer sagte, eine "engagierte Truppe" zusammengestellt hatte. Vor allem Marion Büchler, Sekretärin von Bürgermeister und Geschäftsleiter, und Andreas Becker, Schulhausmeister und Liedermacher, hatten die Bilder und kleinen Filme aufgenommen und zusammengetragen. Becker und Christine Mayer-Lauingen vom Kindernetz trugen zusammen einige Lieder vor.

"Man ist ja nicht immer der Waisenknabe": Lampert Drey. (Foto: Hartmut Pöstges)

Das filmische Werk hielt, außer den obligatorischen Babybildern, auch einige Überraschungen bereit wie die Information, dass Drey Sohn eines ersten Bürgermeisters ist und in seiner Jugend Faschingsprinz war. Weniger überraschend war, wie lebensfroh, energisch und selbstbewusst Drey gezeigt wurde.

Vor allem die letzten beiden Eigenschaften kennen auch die Gemeinderäte. Die Zweite und die Dritte Bürgermeisterin, Maria Reitinger und Susanne Dichtl, überreichten das Geschenk des Gemeinderats, ein selbst gebasteltes Gärtchen als "Kuvert" für ein Geldgeschenk. Reitinger lobte Dreys Geduld mit neuen Gemeinderatsmitgliedern und seinen Einsatz für Einrichtungen der Gemeinde, vor allem die Schule und die Kindertageseinrichtungen. Manchmal sei der Einsatz ein bisschen viel gewesen, sagte Reitinger, "da musste der Gemeinderat bremsen". Der Bau der Krippe und die Einführung der Jugendsozialarbeit an der Grundschule gehen wesentlich auf Dreys nicht nachlassendes Engagement zurück. Die Schule, deren Generalsanierung samt Anbau Drey besonders aktiv begleitet hatte, bereitet ihm am Montag von 10 Uhr an einen eigenen Abschied. Gemeinderat Georg Lang hatte ein Gedicht verfasst, in dem er auf vergnügliche Weise auch Kritik an Drey übte. Dieser konterte: "Man ist ja nicht immer der Waisenknabe." In seiner Dankesrede sagte Drey, er habe sich immer als Dienstleister für die Bevölkerung gesehen und habe etwas bewegen wollen. Die Sitzungen seien die "Würze meines Berufs" gewesen. Zudem suchte er um Nachsicht für seine gelegentlichen Temperamentsausbrüche nach und bat für seinen Nachfolger Stefan Wanner um Vertrauen, Unterstützung und Loyalität.

Im Rahmen der Feier wurde auch Waltrude Pfattrisch geehrt, die der Gemeindeverwaltung seit 25 Jahren in verschiedenen Tätigkeiten angehört. Seit 2013 ist sie stellvertretende Leiterin des Standesamts und setzt sich dafür ein, dass auch an Samstagen Trauungen abgehalten werden, wie Bürgermeister Ruhdorfer sagte. Pfattrisch sei bei ihren Kollegen sehr beliebt und geschätzt, sagte er weiter.

© SZ vom 20.12.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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