Sachsenkam:Sägen gegen die Zeit

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Perfekte Teamarbeit: Melanie Sterzer (links) und Susanne Schwaighofer beim Wiagsog-Schneiden im Reutberger Festzelt. (Foto: Manfred Neubauer)

Am Josefifest findet erstmals ein Wiagsog-Wettbewerb statt

Hin und her läuft die Säge, an deren Enden Andreas Sterzer und sein Partner Peter Höck ziehen und drücken. Immer mehr Späne fliegen aus den Fichtenstämmen, und spätestens beim zweiten Stamm verraten die schmerzverzerrten Gesichtern, wie anstrengend das Sägen ist. Beim Wiagsog-Schneiden, zu hochdeutsch Wiegesäge, auf dem Josefifest in Reutberg sägt man gegen die Zeit, die auf einer großen Stoppuhr auf der Zeltbühne zu sehen ist und das Publikum befeuert. Die 54 Sekunden, die Sterzer und sein Partner vom Burschenverein Beuerberg-Herrenhausen (BV) brauchen, sollten aber nicht für den Sieg reichen.

Im Einzel und im Team wird gewertet. Neben den Beuerbergern befinden sich auch noch Teams aus den Landjugenden von Gaißach und Lenggries sowie den Burschenvereinen von Sindeldorf, Hechenberg-Kirchbichel und Sachsenkam im Teilnehmerfeld. Alle stellen jeweils vier Zweierteams, darunter ein verbindliches Frauenteam. Auch die Schwester von Sterzer, Melanie, nimmt teil. Mit Susanne Schwaighofer zeigt sie den Männern schnell, dass sie als Frauen keineswegs ein Handicap für den Teamwettbewerb sind und kommen auf eine Zeit von 49 Sekunden - der Sieg im Einzel der Frauenwertung. "Genauigkeit und vor allem Teamarbeit braucht es", sagt Melanie. "Die Puste sollte einem aber auch nicht ausgehen." Darüber hinaus ist die Schneit, also die Breite und Schärfe der Säge, ein wichtiges Kriterium.

Bei den Männern, die im Gegensatz zu den Frauen zwei Baumstämme sägen müssen, gewinnen Balthasar und Alois Bauer aus Gaißach mit 42 Sekunden. Im Team hat der BV Beuerberg aber dann wieder die Nase vorne mit einer Gesamtzeit von 3,40 Minuten gegenüber 3,57 Minuten. Den Beuerbergern winken als Gewinn eine Brauereiführung; im Einzel gibt es einen gravierten Maßkrug vom Ausrichter des Festes, der Klosterbrauerei Reutberg. Geschäftsführer Stephan Hoepfl ist stolz auf alle 24 Paare und den Wiagsog-Wettbewerb, der in diesem Jahr zum erstem Mal stattfand.

© SZ vom 17.03.2016 / Scheu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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