S-Bahn-Chaos:Leitungsschaden legt S 7 lahm

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Eine Sperrung zwischen Höllriegelskreuth und Donnersberger Brücke stellt Hunderte Pendler vor Probleme. Sie ärgern sich vor allem über fehlende Durchsagen.

Matthias Köpf

Hunderte Pendler sind am Montagmorgen nach einem Oberleitungsschaden an der Trasse der S 7 nur unter großen Schwierigkeiten an ihre Arbeitsstellen oder in ihre Schulen gelangt. Um kurz nach 7 Uhr sperrte die Bahn die Strecke der S 7 zwischen Höllriegelskreuth und der Donnersberger Brücke und erklärte dies in Durchsagen mit einem technischen Defekt in Großhesselohe. Am vorübergehenden Endbahnhof in Höllriegelskreuth warteten zum Teil die Fahrgäste mehrerer S-Bahnen lange auf die angekündigten Ersatzbusse. Einzelne Pendler stiegen in Taxis um, andere versuchten, sich mit Linienbussen bis zur Trambahn in Grünwald oder zur S 3 in Deisenhofen durchzuschlagen.

Wer einen Platz im Bus ergattert hatte, konnte trotzdem nicht sicher sein, per Schienenersatzverkehr bald an seinem Ziel anzukommen. So wurden die Fahrgäste der viel genutzten Pendler-S-Bahn um 7.24 Uhr ab Wolfratshausen zusammen mit Fahrgästen der vorherigen Bahn in drei Busse gebeten, die zur allseitigen Überraschung der Passagiere mit Ausnahme des Staus am Luise-Kiesselbach-Platz ohne Zwischenstopp über den Mittleren Ring bis zur Donnersberger Brücke durchfuhren, um dort unter anderem eine Reihe von Schülern zurückzulassen, die eigentlich zum Unterricht ins Gymnasium Pullach fahren sollten. Der Wolfratshauser Markus Klein, der regelmäßig denselben Zug nach München nimmt und Zeuge dieser Szene wurde, kritisiert vor allem das völlige Fehlen jeglicher Durchsage oder sonstiger Information am Höllriegelskreuther Bahnhof und auch in den Bussen.

Eine Stunde später hatte sich die Situation in Höllriegelskreuth kaum gebessert, auch hier wurde unter anderem eine größere Schülergruppe Opfer der Oberleitungsprobleme. Angesichts einer sich immer weiter in die Länge ziehenden Wartezeit auf die Busse und einer stetig wachsenden Menge von Wartenden brachen die Lehrerinnen den Schulausflug per S-Bahn schließlich ab und führten ihre Schützlinge wieder auf den Bahnsteig, um zurück in die Schule zu fahren.

Die Schüler sorgten sich derweil vor allem, auf diese Weise für den Nachmittag doch noch Hausaufgaben aufzubekommen, doch die Lehrerinnen stellten ihnen statt des Ausflugs Sportunterricht für den Rests des Tags in Aussicht. Die Deutsche Bahn wies unterdessen via Internet auf mögliche Kapazitätsprobleme bei den Ersatzbussen hin, die keine Fahrräder und Rollstühle befördern könnten. Ab 9.45 Uhr war die Strecke nach Bahnangaben wieder frei. Bis sich der Verkehr auf der Linie S 7 eingependelt hatte, verging jedoch noch einige Zeit.

© SZ vom 10.07.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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