Reichersbeuern:Alles dreht sich um die Traglufthalle

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Auf dem Areal des alten Schießplatzes wird die erste Traglufthalle im Landkreis errichtet

Von Klaus Schieder, Reichersbeuern

Die Unterbringung von Flüchtlingen war das zentrale Thema der Bürgerversammlung am Mittwoch in Reichersbeuern. Die Gemeinde will auf dem Areal des alten Schießplatzes die erste Traglufthalle im Landkreis errichten - für bis zu 300 Asylbewerber. Wie das funktionieren soll und wie die Integration so vieler Flüchtlinge in einem kleinen Ort wie Reichersbeuern gelingen kann, darum drehten sich die Wortmeldungen im Saal des Gasthofs Neuwirt. Eine Sachsenkamerin erklärte, sie sei durchaus bereit, den Neuankömmlingen zu helfen. Sie wollte aber zugleich wissen, wo die Grenze bei der Aufnahme von Asylsuchenden erreicht sei.

Für Ernst Dieckmann (FWG), Bürgermeister von Reichersbeuern, gibt es zwei Aspekte: Zum einen müssten alle zusammenhelfen, damit die Flüchtlinge ein Dach über dem Kopf haben, zu essen bekommen und betreut werden. "Jeder muss beisteuern", sagt er. Eine Traglufthalle im künftigen Gewerbegebiet Am Kranzer sei dafür "besser geeignet als fünf Turnhallen". Andererseits hält er starre Quoten für den falschen Weg, um eine Integration der Menschen zu ermöglichen, die dauerhaft bleiben. "Da kann man nicht sagen, jeder nimmt mal 50 bis 100 Leute, das muss nach den tatsächlichen Möglichkeiten vor Ort gehen", sagt Dieckmann. Ehe Flüchtlinge kommen, bedürfe es noch einiger Überlegungen - wie sie betreut werden oder zu einem Shuttle-Service.

In seinem Jahresbericht ging der Bürgermeister noch auf andere Themen ein. 2014 zum Nachfolger von Maria Fährmann (CSU) gewählt, zog er eine zufriedene Bilanz der bisherigen Arbeit im Gemeinderat. Die Anfangsphase des Zusammenfindens sei vorüber, "wir haben Vieles erreicht, aber nicht alles so schnell", resümierte er. In seinem Rückblick ging er unter anderem auf die Bauleitplanung, die Kooperation mit Vereinen und das Gewerbegebiet Am Kranzer ein, an dem die Gemeinde in zwei Jahren weiterplanen möchte - so lange sollen die Asylbewerber auf dem Gelände maximal leben.

Ende vorigen Jahres ging die neue Biogasanlage auf dem Areal Am Kranzer in Betrieb. Was die Nahwärmeversorgung anbelangt, wolle die Gemeinde allen, die an der Trasse vom Kranzer aus liegen, ein einen attraktiven Tarif anbieten, sagt Dieckmann. Darunter versteht er "keinen Schnäppchenpreis", sondern einen, der stabil bleibt. Dieser Tarif solle fünf bis zehn Jahre konstant sein und nicht wie bei Öl oder Erdgas starken Schwankungen unterliegen.

© SZ vom 18.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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