Reden wir über:Sperrungen für Lastverkehr

Lesezeit: 1 min

Sägewerksbetreiber Johann Gar sieht seine Existenz bedroht

Interview von Benjamin Engel, Egling

Um 1900 hat die Familie von Johann Gar den Betrieb des Sägewerks in Aumühle aufgebaut. Doch jetzt bedrohen Sperrungen der Zufahrtsstraßen für den Schwerlastverkehr die Geschäftsgrundlage. Die Staatsstraße von Deining ins Isartal dürfen Laster mit mehr als 16 Tonnen Gewicht nicht länger befahren. Aus Richtung Schäftlarn ist die Anfahrt ebenfalls nicht mehr möglich. Die Isarbrücke ist nur für Fahrzeuge mit unter 16 Tonnen offen. Das ist für den 58-jährigen Sägewerksbetreiber Gar problematisch.

SZ: 16 Tonnen Gewicht klingt erst einmal nach viel. Wie schwer sind die Laster, die zu Ihnen unterwegs sind?

Johann Gar: 16 Tonnen sind gleich einmal erreicht. Fast mehr als das wiegen die Laster ja schon leer. Voll beladen sind die Schwertransporter bis zu 40 Tonnen schwer.

Heißt das, dass Sie Ihren Betrieb jetzt zusperren müssen?

Das ist schon sehr problematisch. Wir können die Lastwagen ja schlecht zweiteilen. Zu uns werden bis zu 18 Meter lange Rundhölzer transportiert, die wir dann weiterverarbeiten, das heißt trocknen, hobeln und auch zuschneiden. Dann wird ausgeliefert. Wir sind aber nicht der einzige Gewerbebetrieb in Aumühle. Es gibt beispielsweise noch die Fischzucht. Selbst eine Gas- und Öllieferung wäre mit dem Sperrungen nicht möglich.

Hat man mit Ihnen über die Zufahrtsbeschränkungen nicht gesprochen?

Wir wurden von unseren Lastwagenfahrern informiert. Sonst hat niemand mit uns geredet. Wir sind zwar nicht völlig abgeriegelt. Es gibt noch die Straße über die Pupplinger Au. Die ist aber für Laster gar nicht ausgelegt.

Und wie geht es jetzt weiter?

Wir wollen, dass die Straße von Deining den Berg hinunter für 40-Tonner geöffnet wird. Das ist unser Ziel. Womöglich gibt es auch Sonderregelungen.

© SZ vom 05.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: