Reden wir über:Notbetrieb in den Kitas

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Petra Götzenberger von Kinderland Weyarn verbucht Eltern-Andrang

Interview von Klaus Schieder, Bad Tölz-Wolfratshausen

Wegen des abermaligen Lockdowns in der Corona-Pandemie darf es in den Kitas vorerst bis Ende Januar nur eine Notbetreuung geben. Das Angebot richtet sich an Väter und Mütter, die partout keine andere Betreuungsmöglichkeit für ihren Nachwuchs finden. Die Kinderland Weyarn GmbH, die je zwei Kitas in Wolfratshausen, Geretsried und Bad Tölz sowie eine in Lenggries betreibt, verzeichnete jedoch schon am ersten Tag einen Ansturm der Eltern. Darüber sprach die SZ mit Petra Götzenberger , Geschäftsführerin von Kinderland Weyarn.

SZ: Im Lockdown sollen die Kindertagesstätten nur im Notbetrieb laufen. Wie ist die augenblickliche Situation in den sieben Kitas, die Sie im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen betreiben?

Petra Götzenberger: Wir liegen jetzt schon bei knapp 50 Prozent der betreuten Kinder in den Einrichtungen. Ich sage es mal so: Wenn wir so weitermachen, sind wir nächste Woche bei 80 Prozent. Das ist die Vorstufe zum Regelbetrieb.

Im ersten Lockdown im Frühjahr 2020 mussten Eltern, die ihre Kinder in die Notbetreuung geben wollten, nachweisen, dass sie einen systemrelevanten Beruf ausüben. Jetzt genügt eine schriftliche Begründung . . .

Nicht einmal das. Im Grunde brauchen die Eltern nur zu sagen, dass sie eine Betreuung brauchen - was ich auch für legitim halte. Von der Politik und den Aufsichtsbehörden wurde es ihnen ja anheimgestellt. Wir bewerten das nicht.

Zum Vergleich: Wie war die Lage in den Kitas im ersten Lockdown?

Von Mitte März 2020 an war der Betrieb in unseren Kitas ein, zwei Wochen total reduziert. Dann waren vier bis sechs Wochen kinderlandweit fünf, sechs Prozent der betreuten Kinder da. Danach sind es sukzessive mehr geworden.

Wie gehen Sie nun mit der hohen Nachfrage nach Notbetreuung um?

Wir haben natürlich unsere Planungen gemacht und gesagt, wir fangen in kleinen Gruppen mit wenigen Mitarbeitern an. Wenn sich jetzt aber sukzessive die Eltern melden, dann sehen die Planungen vor, dass wir an die einzelnen Standorte zusätzlich Personal geben. Außerdem wird unsere Küche in Weyarn hochgefahren, sie liefert ab Mittwoch wieder Essen aus.

Halten Sie die aktuelle Regelung des Notbetriebs für sinnvoll?

Das ist jetzt eine Fangfrage (lacht). Natürlich müssen wir den Eltern eine Notbetreuung bieten. Ich denke, Regularien zur Notbetreuung wären notwendig und sinnvoll.

© SZ vom 13.01.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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