Politik in Egling:Protest gegen Mobilfunkmast

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Eglinger Bürger protestieren gegen den Bau eines Mobilfunkmasts auf der Flur ihrer Nachbarkommune Sauerlach. Wie Bürgermeister Hubert Oberhauser (Freie Wähler) im Gemeinderat erklärte, gebe es eine entsprechende Liste mit Unterschriften aus dem Ortsteil Endlhausen, auf der sich etwa 120 Bürger eingetragen hätten. Ebensoviele Sauerlacher hätten zudem auf einer eigenen Liste gegen den Bau der Sendeanlage unterschrieben.

Im vergangenen Jahr hatten die Netzanbieter die Lizenzen für den neuen Mobilfunkstandard 5 G ersteigert. Nun wollen sie die nötige Infrastruktur schaffen und entsprechende Sendemasten aufbauen. Doch vielerorts regt sich dagegen Widerstand. Auch im Landkreis gibt es Protestbewegungen. Die 5G-Skeptiker kritisieren, dass die Langzeitfolgen durch die Strahlbelastung noch nicht zweifelsfrei geklärt seien.

Auch in Egling war 5 G schon wiederholt Thema für Kontroversen. Konkrete Anfragen von Mobilfunkbetreibern gibt es dort zwar derzeit noch nicht. Da mit den Funkmasten aber auch sogenannte weiße Löcher, also Gebiete ohne schnelles Internet, gestopft werden sollen, will die Gemeinde eruieren, ob und wo es solche in ihrem Gebiet gibt und hat dazu ein Mobilfunkvorsorgekonzept in Auftrag gegeben.

In der Nachbarkommune Sauerlach scheint ein solcher Funkmastenbau schon konkreter, und zwar in unmittelbarer Nähe der Gemeindegrenze zu Egling: In Kleineichenhausen will die Telekom wohl einen 40 Meter hohen Mobilfunkmast errichten. Ein Bauantrag liegt nach Angaben von Oberhauser noch nicht vor, offenbar aber ein Vertrag mit einem Grundstückseigentümer. Die Gemeinde hat zwar dem Bürgermeister zufolge "keine Einflussmöglichkeiten vom Baurecht her", wenn auf Sauerlacher Flur etwas geplant werde. "Aber wir sind mit der Nachbarkommune übereingekommen, dass wir uns gegenseitig informieren, wenn es in Sachen 5 G Neuerungen gibt", erklärte Oberhauser. Zudem habe es kürzlich den Antrag eines Bürgers gegeben, dass sich Egling zur 5 G-freien Gemeinde erklären sollte, sagte der Rathauschef. Noch sei aber das Mobilfunkvorsorgekonzept nicht fertig. "Wenn es vorliegt und wir damit Grundlagen haben, werden wir diskutieren", versprach Oberhauser.

© SZ vom 30.05.2020 / cjk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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