Platz für Firmen:Technologiepark kann kommen

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Tölzer Stadträte billigen Pläne für Campus auf der Sitec-Wiese

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Auf der Sitec-Wiese in Bad Tölz entsteht ein neuer Technologiepark. Auf dem rund 18 000 Quadratmeter großen Gelände zwischen der Bundesstraße 13 und der Allgaustraße sollen sich etablierte Unternehmen aus den Branchen Medizintechnik, Neue Materialien und Energietechnik ansiedeln, aber auch Start-up-Firmen. Die Projektgesellschaft Technologiepark Bad Tölz, hinter der die Beteiligungsgesellschaft Southern Blue GmbH aus Holzkirchen steht, will das ganze Areal im Stil eines Campus bebauen. Die Stadträte im neu zusammengesetzten Bau- und Stadtentwicklungsausschuss billigten dieses Vorhaben in ihrer ersten Sitzung am Dienstagabend einstimmig und ohne Debatte. Die einzige Bedingung: Der Zugang von der B 13 her ist nur für Fußgänger und Radfahrer erlaubt, um den Verkehr auf der Bundesstraße nicht zu beeinträchtigen.

Der Entwurf des Architekturbüros Andreas Paluch sieht vor, mehrere unabhängige Gebäude auf dem Hanggrundstück zu errichten, verbunden durch eine parkähnliche Landschaft und eine gemeinsame Zufahrt. Wesentlich sei dabei, dass sich die Neubauten in den Park einfügten und "als geschlossener Campus erscheinen", erklärt Brigitte Altstetter, Sprecherin der Southern Blue GmbH. Vorgesehen sind insgesamt drei Komplexe, die auf etwa 12 000 Quadratmetern unter anderem Flächen für Produktion, Büros und Gemeinschaftsräume bieten. Zudem soll es zur B 13 hin ein Zentralgebäude geben, dass für Veranstaltungen und für Ausbildungseinrichtungen gedacht ist. Wie Stadtbaumeister Florian Ernst mitteilte, sind 179 Parkplätze nötig, die teils in einer Tiefgarage, teils oberirdisch errichtet werden.

Bürgermeister Ingo Mehner (CU) sprach von einem sehr interessanten Konzept: "Dies entspricht absolut der Stoßrichtung der Stadt."

Lange Zeit wollte sich der Klebeband-Hersteller Biolink aus Waakirchen auf der Wiese neben dem Sitec-Aeropark ansiedeln - mit Produktion und Verwaltung sowie den Abteilungen Forschung, Entwicklung, Vertrieb und Logistik mit insgesamt etwa 120 Mitarbeitern. Der Notarvertrag war 2017 schon unterschrieben, als das Unternehmen vom französischen Konzern Saint-Gobain übernommen wurde. Seither tat sich nichts mehr. Biolink prüfe seit einiger Zeit neue Standorte für eine Erweiterung in der Region, teilt Altstetter mit, eine mögliche Ansiedelung auf der Sitec-Wiese sei weiterhin vorgesehen, "gegebenenfalls auch teilweise".

Die neuen Unternehmen sollen umweltneutral sein. Sie werden an das benachbarte Heizkraftwerk der Stadtwerke im Lettenholz und an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden. Außerdem sollen sie qualifizierte Arbeitsplätze bieten. "Wir hoffen, mit diesem Projekt, in dem wir auch die Zusammenarbeit mit bayerischen Hochschulen suchen, den Grundstein für eine lebendige und innovative Unternehmenskultur legen zu können", betont Hannspeter Schubert, Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft und zugleich der Southern Blue GmbH. Schon seit einigen Jahren orientiere sich Southern Blue an Firmen, die ebenso "innovationsgetrieben" wie "der Natur und ethischer Unternehmenskultur" verbunden seien, so Altstetter.

© SZ vom 14.05.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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