Planungen für 2016:Das Wunschkonzert des Jugendrats

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Ein eigener Abend beim Kulturherbst und die Busverbindung nach Bad Tölz beschäftigen die jungen Geretsrieder

Von Thekla Krausseneck, Geretsried

Ein Jugendabend während des Kulturherbsts, ein "Café International" für junge Flüchtlinge und die Busverbindung nach Bad Tölz: Dies sind die Themen, die sich der Geretsrieder Jugendrat in seiner Sitzung am Donnerstag auf die Agenda geschrieben hat. Das zentrale Großprojekt ist der Kulturherbst: Die Stadt überlässt den Jugendlichen einen Abend der mehrtägigen Kulturveranstaltung, die im Zweijahresturnus in einem Festzelt an der Jahnstraße abgehalten wird. Wie er den Abend gestalten wird, weiß der Jugendrat noch nicht, entscheiden will er es auch nicht allein: Aufschluss darüber, wie sich die Geretsrieder Jugend den Abend vorstellt, soll ein Forum geben, in dessen Rahmen Wünsche und Anregungen gesammelt werden.

Die Anregung zu diesem Forum erhielten Laura Diebl und Kerstin Meier auf einem Workshop, den sie als Stellvertreterinnen des Gremiums besucht hatten. Dort berichtete ein Referent von Städten, die keinen Jugendrat haben und ihre jungen Bürger auf andere Weise zum Mitmachen motivieren. Etwa durch mehrtägige Workshops mit Partys und Bands. Eine andere Möglichkeit sei eben das Forum: Etwas ähnliches, eine Zukunftswerkstatt mit dem Mobilen Jugendarbeiter Michael Mock, hatte schon vor der Gründung des Jugendrats im Rathaus stattgefunden. Das Gremium will nun etwas ähnliches auf die Beine stellen. Ein festes Thema - der Kulturherbst - soll dabei verhindern, dass die Teilnehmer ein zielloses Wunschkonzert veranstalten.

Ohne Thema kann es schon mal vorkommen, dass die Teilnehmer sich für den Jugendrat nicht realisierbare Dinge wie eine Eisdiele oder ein Dach für das Eisstadion wünschen - beides stand noch auf der Liste der Wunschprojekte, die der Jugendrat kurz nach seiner Gründung aufgestellt hatte. Inzwischen sind die Ansichten realistischer. "Wenn einer meint, dass er eine Eisdiele hinstellt, dann tut er das, damit haben wir gar nichts zu tun", sagte Peter Curtius. Felix Leipold appellierte an den Jugendrat, sich nicht zu übernehmen. Schon das Open-Air Kino im vergangenen Jahr habe die Gruppe an ihre Grenzen gebracht. Leipold wünschte sich stattdessen eine Wiederholung der Blade Night, hatte damit aber keinen Erfolg: Der Kulturherbst hat Vorrang.

Inspiriert von dem "Café International", das regelmäßig in der Pfarrgemeinde Maria Hilf veranstaltet wird und vorrangig der Begegnung zwischen erwachsenen Flüchtlingen und Einheimischen dient, will der Jugendrat nun alle vier Wochen einen Spiel- und Bastelnachmittag für Flüchtlingskinder und -jugendliche ausrichten, zu dem ausdrücklich auch die Jugend aus Geretsried eingeladen sein wird. Unabhängig davon soll das offene Gespräch mit Besuchern des Jugendzentrums "Saftladen" gesucht werden.

Leipold kritisierte in der Sitzung die schlechte Busverbindung nach Bad Tölz. Ein Geretsrieder Schüler, der eine Tölzer Schule besuche, brauche durch die Wartezeiten gut anderthalb Stunden vom Unterricht nach Hause. Busse wie der um 13.10 Uhr seien überdies so vollgestopft "wie die Loveparade". Betroffen seien davon auch Arbeitslose, die für Behördengänge ins Landratsamt müssten. Er wünsche sich eine Verbindung nach Tölz, die so gut sei wie die nach Wolfratshausen, wohin der Bus von Geretsried aus im 20-Minuten-Takt verkehrt. Stadtjugendpflegerin Sonja Schütz riet Leipold nach Rücksprache mit dem Landratsamt, herauszufinden, wie viele Geretsrieder und Königsdorfer Schüler die Busse nutzten. Nur mit dieser Erhebung könne sich etwas ändern.

© SZ vom 23.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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