Plan für Nachhaltigkeit:Der Wald der Zukunft

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Übergabe des Forstbetriebsgutachtens im Gemeindewald bei Haidach (v.l.): Sebastian Schlenz, Florian Lohrer, Moritz Sappl und Christian Webert. (Foto: Privat)

Neues Forstbetriebsgutachten stellt in Eurasburg Weichen

Von Claudia Koestler, Eurasburg

Das Amt für Ernährung Landwirtschaft und Forsten (AELF) Holzkirchen hat kürzlich in Zusammenarbeit mit einem Sachverständigen und der Waldbesitzervereinigung (WBV) Wolfratshausen ein neues Gutachten für den Gemeindewald Eurasburg erstellt. Dieses sogenannte Forstbetriebsgutachten stellt als Planungsgrundlage die Weichen, "wie der Gemeindewald die nächsten 20 Jahre bewirtschaftet werden soll", erklärte Christian Webert, Behördenleiter am AELF Holzkirchen, als er das Gutachten an Eurasburgs Bürgermeister Moritz Sappl (GWV) übergab.

Das neue Gutachten gibt als Richtschnur unter anderem vor, welche Bäume gefällt oder welche Bäume wo gepflanzt werden. Den Planungen ging eine detaillierte Inventur voraus. Dazu wurde der Wald vermessen, um herauszufinden, wie viel Holz im 45 Hektar großen Gemeindewald steht und jährlich nachwächst, wie viel nachhaltig genutzt werden kann und wie sich die Waldverjüngung als Weiser für die Waldgeneration von morgen entwickelt. "Der Vorrat an Holz im Gemeindewald Eurasburg beträgt insgesamt stolze 15 000 Kubikmeter, jährlich wachsen 330 Kubikmeter nach", erklärte Webert.

Zuständig für die Umsetzung des Gutachtens im Gemeindewald ist die Waldbesitzervereinigung (WBV) Wolfratshausen. "Für uns als Bewirtschafter des Gemeindewaldes ist es besonders wichtig, diesen Vorrat zu bewahren, aber auch nachhaltig zu nutzen", sagte Florian Lohrer, Geschäftsführer der WBV Wolfratshausen. "Wenn Bäume gefällt werden, dient dies der Waldpflege und erhöht die Stabilität sowie die Vielfältigkeit des Waldes", erklärte er.

Wichtigstes Ziel der Waldpflege sei die Anpassung an den Klimawandel. "Die Gemeinde Eurasburg will vor allem einen strukturreichen und stabilen Mischwald, der die Herausforderungen des Klimawandels bestmöglich meistern wird", sagte Bürgermeister Sappl. Denn somit könne der Wald "auch der nächsten Generation durch Erhalt der Schutz- und Erholungsfunktionen eine lebenswerte Umwelt bieten", bekräftigte der Rathauschef.

"Die erfassten Daten haben uns gezeigt, dass der Gemeindewald Eurasburg bisher nachhaltig und vorbildlich bewirtschaftet wurde", ergänzte Sebastian Schlenz, Beratungsförster am AELF Holzkirchen. So wurden bereits vor 30 Jahren ausgesprochen artenreiche Mischwälder neu begründet und unter dichten Fichtenwäldern Tannen gepflanzt. Deshalb weise heute schon die Hälfte des Gemeindewaldes eine zielführende junge Waldgeneration auf.

Der in Eurasburgs Wald schon seit Jahrzehnten beschrittene Weg hin zum Klimawald "wird konsequent weiterverfolgt", fasste Behördenleiter Webert schließlich zusammen.

© SZ vom 28.12.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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